Lemke sieht Sport als Partner für sozial-ökologischen Wandel
Berlin: (hib/HAU) Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) sieht im Sport einen Partner für den sozial-ökologischen Wandel. Das machte die Ministerin am Mittwoch vor dem Sportausschuss deutlich.
Die Transformation mache auch vor dem Sport nicht halt, sagte sie während der öffentlichen Sitzung. Klimaschutz und Klimaanpassung spielten schon jetzt für Outdoorsportler eine relevante Rolle. Bei der notwendigen Modernisierung von Sportstätten müssten diese Themen ebenfalls in den Blick genommen werden. Die Politik sei hier für die passenden Rahmenbedingungen verantwortlich. „Wenn wir umweltfreundliches Verhalten erleichtern wollen, müssen wir Anreize dafür setzen und Hemmnisse für Engagement abbauen“, machte Lemke deutlich.
Mit Fördergeldern müsse in die Zukunft investiert werden, sagte sie. Das sei in Zeiten angespannter Kassenlagen auf allen Ebenen zwar eine Selbstverständlichkeit, „aber noch nicht überall Praxis“. Es gelte auch mit dem Ordnungsrecht Regelungen zu treffen, um in diesen Themenbereichen voranzukommen. „So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“, sagte die Ministerin.
Sport genieße einen großen Sympathiebonus, betonte sie. Daher müsse der Sport ein Partner für den sozial-ökologischen Wandel sein. „Sportvereine sind die mit Abstand mitgliederstärksten Freiwilligenorganisationen in Deutschland.“ Es könne daher ein mächtiger Hebel sein, Menschen, die sich im Sport engagieren, mit Themen wie Umwelt- und Naturschutz zu verknüpfen. Das Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setze sich schon lange für eine solche Vernetzung ein. Dabei gehe es auch um einen sparsamen und schonenden Umgang mit Ressourcen.
Sport könne also Vorbild sein - im Umweltschutz, aber auch beim nachhaltigen Konsum, sagte Lemke. Sportartikelhersteller etwa entwickelten oftmals nachhaltige Produkte und seien daher auch Vorreiter für Wirtschaftsmodelle. Mit einer umweltfreundlichen und fairen Herstellung entlang der Lieferketten und dem Umstieg auf Kreislaufwirtschaft könne so ein großer Beitrag für mehr Nachhaltigkeit geleistet werden.
Nicht zuletzt angesichts der steigenden Energiepreise brauche es energiesparende Sportanlagen, sagte die Bundesumweltministerin, die zugleich konstatierte, dass sich auch beim Thema zukunftsfähige Mobilität etwas getan habe. Viele Sportakteure hätten sich auf den Weg gemacht, bei Sportgroßereignissen die Anreise mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln und der Fernbahn zu ermöglichen. So sei es auch bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland geplant. Das BMUV sei zu dem Thema gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit den Veranstaltern im Gespräch.
Wichtig sei ihr aber auch das Thema einer vernünftigen gesunden Ernährung bei solchen Sportgroßereignissen, sagte Lemke. Dabei gehe es nicht darum, den Konsum von Cola oder Pommes zu verbieten. Es müsse aber eben auch eine gesunde Ernährung angeboten werden.
Ebenfalls von großer Bedeutung sei die Frage der Verpackungen der Ess- und Trinkangebote. Es müsse gelingen, bei Sportgroßveranstaltungen zu nachhaltigen Lebensmittelverpackungen zu kommen, machte die Umweltministerin deutlich.