AfD-Fraktion: Bildungsnachteile von Jungen abbauen
Berlin: (hib/CHA) Die AfD-Fraktion fordert die Bundesregierung in einem Antrag (20/14236) auf, der „Benachteiligung von Jungen im deutschen Bildungssystem“ entgegenzuwirken. So sollen die „Ursachen für die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zum Nachteil von Jungen im deutschen Schulsystem“ analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Die Fraktion verweist in ihrem Antrag auf aktuelle Studienergebnisse der Bertelsmann Stiftung, wonach es „Jungen auf ihrem Bildungsweg oft schwerer haben als Mädchen“. Daten des Deutschen Schulportals zeigten zudem, dass der Anteil männlicher Schüler mit Förderbedarf fast doppelt so hoch sei wie der der Mädchen. Auch bei den Pisa-Ergebnissen hätten die Jungen zwischen 2000 und 2018 schlechter abgeschnitten. Die AfD-Fraktion erklärt in ihrem Antrag zudem, dass laut Experten die Schule „den Anspruch einer jungengerechten Bildung und Erziehung mittlerweile nicht mehr erfüllen könne“. Ursache dafür sei unter anderem eine „zunehmende Feminisierung“ des Bildungssektors durch einen hohen Anteil weiblichen Lehrpersonals.
Daher fordert die Fraktion auch ein umfassendes Forschungsprogramm, das die Gründe für Bildungsungleichheit zwischen Jungen und Mädchen untersucht. Dabei sollen insbesondere der hohe Anteil weiblicher Lehrkräfte im Bildungssektor sowie mögliche Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht des Lehrpersonals und den Bildungserfolgen der Schüler näher betrachtet werden. Zusätzlich solle die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern Konzepte entwickeln, um Kompetenzlücken bei Jungen zu schließen und den Lehrerberuf für Männer attraktiver zu gestalten.