27.11.2024 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Unterrichtung — hib 818/2024

Bundesregierung legt Urbanisierungsbericht vor

Berlin: (hib/SAS) Die Bundesregierung hat den „Entwicklungspolitischen Urbanisierungsbericht“ als Unterrichtung vorgelegt (20/13885). Dieser soll das entwicklungspolitische Engagement der Bundesregierung im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung darstellen.

Dem Bericht zufolge sieht die Bundesregierung in der sozial gerechten Transformation in Städten einen Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in den kommenden Jahren. Entwicklungs- und Schwellenländer erlebten ein Wachstum ihrer Städte, das es in Umfang und Geschwindigkeit so bisher noch nie gegeben habe, schreibt die Bundesregierung. 90 Prozent des bis 2050 erwarteten weltweiten Bevölkerungswachstums werde in Städten stattfinden. Ihre Bevölkerung werde voraussichtlich von derzeit 4,4 Milliarden auf insgesamt circa 6,5 Milliarden Menschen im Jahr 2050 anwachsen.

Oft gehe dieses rasante Wachstum ungeplant und daher mit schlechten Lebensbedingungen für die Bevölkerung einher. Insbesondere in Afrika und Asien, wo sich das Städtewachstum besonders stark vollziehe, litten Stadtbewohner unter mangelndem Zugang zu Trinkwasser, Strom und Abfallentsorgung und Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung. Auch fehlten häufig Beschäftigungsmöglichkeiten und damit geregelte Einkommen.

Diese Entwicklung, die durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt werde, erfordere gezielte Gegenmaßnahmen, heißt es im Bericht. Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sei es, durch eine „gerechte urbane Transformation in Entwicklungs- und Schwellenländern eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen zu schaffen“. Dafür würden zum Beispiel Stadtverwaltungen und andere städtische Akteure in den Partnerländern bei der Gestaltung klimaresilienter, wirtschaftlich gestärkter und sozial gerechter Städte unterstützt, indem „Strategien entwickelt, fachliches Knowhow vermittelt und Finanzierungsmöglichkeiten für städtische Infrastruktur verbessert“ würden, heißt es dort weiter.

Als Beispiele führt die Bundesregierung Projekte für energieeffizientes und bezahlbaren Bauen, nachhaltige Mobilität oder umweltgerechtes Recycling von Elektroschrott unter anderem in Mosambik, Ghana und Indien an.

Ein wichtiges Thema für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sei auch die weitere Unterstützung des Wiederaufbaus ukrainischer Städte und Gemeinden, erklärt die Bundesregierung. Deutschland unterstütze ausgewählte ukrainische Kommunen finanziell bei Investitionsvorhaben im Wassersektor sowie im Bereich Energieeffizienz. In der Technischen Zusammenarbeit helfe die deutsche Entwicklungszusammenarbeit gemeinsam mit der Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) bei einem bürgernahen und nachhaltigen Wiederaufbau der Städte Charkiw und Mykolaijw.