AfD-Fraktion fordert Stärkung der Apotheken
Berlin: (hib/PK) Die AfD-Fraktion fordert eine Stärkung der Apotheken. Die Apotheken seien relevant als flächendeckendes, wohnortnächstes, größtes, vielfältigstes und fachkundig geführtes und deshalb sicheres dezentrales Lager für die tägliche Arzneimittelversorgung der Bevölkerung, heißt es in einem Antrag (20/13784) der Fraktion.
Das finanzielle Risiko und die Vorfinanzierung trügen dabei die Apotheker selbst. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben hätten die Apotheken mit vielen Problemen zu kämpfen. Dazu gehörten der steigende Kostendruck, Medikamentenlieferengpässe, Inflation, Personalmangel und die zunehmende Bürokratie.
Hinzu komme ein Trend zum Versandhandel mit Arzneimitteln. Eine zunehmende Zahl von Menschen wolle Arzneimittel auch im Internet bestellen. Als Folge expandierten die großen Versender im EU-Ausland, während die Apothekenzahl in Deutschland ständig sinke. Wenn der Abwärtstrend nicht gestoppt werde, könnten die Apotheken in naher Zukunft die flächendeckende Versorgung weder im Akutfall oder nachts sowie an Sonn- und Feiertagen noch die individuelle Versorgung gewährleisten.
Die Abgeordneten fordern unter anderem, sämtliche Apothekenvergütungen um den Faktor 1,25 zu erhöhen und entsprechend der Inflationsrate laufend anzupassen. Davon abweichend sollten der Pauschalzuschlag für verschreibungspflichtige Arzneimittel auf zwölf Euro, die Notdienstgebühr auf 7,50 Euro und die Lieferengpasspauschale auf 1,50 Euro erhöht werden. Eine Retaxation auf Null durch die gesetzlichen Krankenkassen wegen Formfehlern außerhalb des Verantwortungsbereichs der Apotheke dürfe es nicht geben.