AfD-Fraktion will Handwerk stärker fördern
Berlin: (hib/HLE) Die AfD-Fraktion will die Rahmenbedingungen für das deutsche Handwerk durch Steuersenkungen, preiswertere Energie und andere Maßnahmen verbessern. In einem Antrag (20/13619) fordert die Fraktion, dass die Bundesregierung die den Mittelstand besonders belastenden bürokratischen Pflichten so weit wie möglich abbauen oder wenigstens ihre Erfüllung vereinfachen soll. Außerdem soll die Regierung in Zusammenarbeit mit Handwerksorganisationen die Komplexität von Gesetzen verringern sowie für die Reduzierung von Berichts- und Statistikpflichten sorgen. Die Regierung soll auf Länder und Kommunen einwirken, keine weiteren Einschränkungen des Parkraums vorzunehmen, so dass Handwerker in Kundennähe parken können. Dem Fachkräftemängel im Handwerk soll entgegengewirkt werden, indem junge Menschen besser über den Wert der beruflichen Bildung und deren Vorteile im Vergleich zu universitärer Bildung informiert werden. Die Abwanderung von Handwerkern soll mit der Gewährleistung günstiger steuerlicher, familiärer und anderer Rahmenbedingungen verhindert werden, und so den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiv zu halten.
In der Begründung des Antrags verweisen die Abgeordneten auf die Bedeutung des Handwerks. Dieser Wirtschaftszweig bestehe aus mehr als einer Million Betrieben, in denen 12,3 Prozent aller Erwerbstätigen und 28,7 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland tätig seien. Im Jahr 2022 sei ein Umsatz von 739 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Unter anderem durch die „Überakademisierung“ der Gesellschaft fehlten bundesweit rund 250.000 Handwerker. Der Fachkräftemangel verschärfe zudem massiv das Problem der Unternehmensnachfolge. In den nächsten Jahren müssten rund 125.000 Betriebsnachfolgen geregelt werden.