Weiter Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland
Berlin: (hib/HLE) Die Bundesregierung setzt sich weiterhin dafür ein, dass gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost-und Westdeutschland erreicht werden. Dies schreibt die Regierung in dem von ihr als Unterrichtung (20/13000) vorgelegten „Bericht des Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland 2024 - Ost und West. Frei, vereint und unvollkommen.“ Darin schildert Carsten Schneider (SPD), Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, Unterschiede gebe es weiterhin bei den Durchschnittseinkommen, der Wirtschaftskraft oder auch der Lebenserwartung. Der Osten habe in den vergangenen Jahrzehnten zwar erheblich aufgeholt, doch es bleibe noch einiges zu tun, damit gleichwertige Lebensverhältnisse erreicht werden. „Ich setze mich deshalb dafür ein, dass mehr Bundesbehörden in Ostdeutschland angesiedelt werden und neue Arbeitsplätze entstehen“, schreibt Schneider.
Noch immer würden ostdeutsche Perspektiven zu selten in die öffentliche Debatte einfließen, kritisiert Schneider. Das liege auch daran, dass zu wenige Ostdeutsche Führungspositionen innehätten: „Ob in Medien, Wirtschaft oder Rechtsprechung - überall sind die Chefetagen weit überdurchschnittlich mit Westdeutschen besetzt.“ Ostdeutsche würden fast 20 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen. Der Elitenmonitor zeige aber, dass nur acht Prozent der führenden Medienpersönlichkeiten und vier Prozent der Manager in Ostdeutschland geboren seien. „So verschenkt unser Land viel wertvolles Potenzial. Eine ostdeutsche Herkunft ist kein Makel, sondern ein Qualitätsmerkmal“, betont Schneider.
In Teil A des Berichts stellen verschiedene Autorinnen und Autoren wie zum Beispiel der frühere polnische Präsident Lech Walesa ihre individuelle Sicht auf den heutigen Osten und auf das vereinte Deutschland dar. Teil B des Berichts enthält ausgewählte Vorhaben der Bundesregierung in der 20. Legislaturperiode mit Bezug zu aktuellen Herausforderungen in Ostdeutschland, zum Beispiel eine Darstellung des Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Geschildert werden auch Maßnahmen zur Stärkung der Industrie und zur Strukturstärkung in den ostdeutschen Kohleregionen.