Nachhaltigkeitsbewertung landschaftlicher Systeme
Berlin: (hib/SAS) Durchschnittlich um 20 Prozent sind die Erträge im ökologischen Landbau geringer als im konventionellen Landbau. Dafür schneidet die biologische Landwirtschaft hinsichtlich ökologischer Indikatoren wie etwa der Bodenfruchtbarkeit, des Schutzes von Biodiversität und Gewässern vor Stickstoffeinträgen deutlich besser ab. Zu diesem Urteil kommt der Bericht „Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Systeme - Herausforderungen und Perspektiven“ (19/31714), den das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) vorgelegt hat. Im Auftrag des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat es darin Stand und Perspektiven der Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Systeme beleuchtet.
Das TAB, das das Parlament und seine Ausschüsse bei Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels berät, hat dabei unter anderem festgestellt, dass auf Basis bereits vorliegender Vergleichsuntersuchungen zwar „Aussagen zu grundsätzlichen Unterschieden zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaftlichkeit“ getroffen werden könnten. Eine differenzierte Darstellung der Nachhaltigkeitsperformance der beiden Landwirtschaftssysteme und ihrer zeitlichen Entwicklung in Deutschland seien jedoch derzeit nicht möglich, heißt es im Bericht. „Eine umfassende und systematische Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Systeme, könnte einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Erkenntnislage liefern“, schreiben die Wissenschaftler des TAB. Zudem regen sie an, einen breiten politischen Dialog über Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu führen, die Forschung zur Nachhaltigkeitsbewertung weiterzuentwickeln sowie ein Monitoring zur Nachhaltigkeitsbewertung im Rahmen des bestehenden Bioökonomie-Monitorings aufzubauen.
Schwerpunkt des Berichts ist eine Darstellung der Agrarstruktur und ihrer Veränderungen in Deutschland und ausgewählten EU-Ländern sowie eine Diskussion der Wirkungen des Agrarstrukturwandels auf die Nachhaltigkeit der Wirtschaft.