Rede von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas beim Abendempfang der Youth Space Berlin Conference 2024 der deutschen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
[Es gilt das gesprochene Wort]
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendkonferenz!
Sehr geehrte Frau Generalsekretärin,
lieber Frank Schwabe,
sehr geehrter Herr Tapp!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wie schön:
Die Jugendkonferenz der deutschen Delegation der Parlamentarischen Versammlung des Europarates findet zum dritten Mal hier im Deutschen Bundestag statt!
Wenn man sich hier im Foyer umsieht, merkt man schnell:
Es liegt eine besondere Stimmung in der Luft: Eine Stimmung der Überzeugung.
Für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
2024 ist ein besonderes Jubiläumsjahr: 75 Jahre Europarat.
75 Jahre Grundgesetz und Bundestag.
Und auch: 75 Jahre Bundesjugendring – herzlichen Glückwunsch!
Es ist kein Zufall, dass wir all das zur gleichen Zeit feiern.
Vor 75 Jahren wurde das demokratische Deutschland wiederaufgebaut.
In einem vereinten Europa.
Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges.
Die Hoffnung damals war:
Wir schaffen ein Europa ohne Krieg.
75 Jahre später müssen wir feststellen:
Die Hoffnung hat sich noch nicht erfüllt.
Ich begrüße besonders herzlich die Vertreterinnen des nationalen Jugendrates der Ukraine.
Die Menschen in Ihrem Land kämpfen für Demokratie und Menschenrechte.
Ich möchte Ihnen versichern: Wir stehen fest an der Seite der Ukraine!
Auch die Vertreter des nationalen Jugendrates aus Belarus begrüße ich herzlich.
Sie arbeiten im Untergrund und im Exil.
Für die Demokratie in Ihrem Land.
Auch allen Demokratinnen und Demokraten in Belarus möchte ich unsere Solidarität versichern!
Meine Damen und Herren,
in diesem Jahr schrieb Severin Weiland im SPIEGEL, der Europarat sei „ein Ort, an dem es ums Existenzielle geht.“
Stimmt!
Demokratie und Menschenrechte sind immer existenzielle Themen!
Ich bin mir sicher, gerade auch die Vertreterinnen und Vertreter aus der Ukraine und Belarus stimmen mir zu:
Der Europarat ist unverzichtbar in diesen existenziellen Fragen.
Und der Europarat ist unverzichtbar für mehr Jugendbeteiligung.
Im Juni hat die Parlamentarische Versammlung eine wegweisende Resolution für mehr Jugendbeteiligung beschlossen.
Im Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates gibt es Jugenddelegierte.
Ich begrüße den Leiter der deutschen Delegation im Kongress,
Sören Schumacher.
Und ich grüße die deutsche Jugenddelegierte Afia Mansoor Ahmed!
Sie engagieren sich gegen Rassismus.
Und sprechen von der „kollektiven Energie der europäischen Jugend“.
Auch hier: Volle Zustimmung!
Wir brauchen diese Energie der europäischen Jugend, um unseren Demokratien frische Kraft und Stabilität zu schenken!
Ich setze mich daher hier in Deutschland aus voller Überzeugung für eine Forderung der letztjährigen Jugendkonferenz ein:
Für das Wahlrecht ab 16.
Ich hoffe, dass 16-Jährige bald auch den Deutschen Bundestag wählen können!
Es geht gleichzeitig darum, dass auch junge Menschen in unsere Parlamente gewählt werden!
Der Europarat hat die Türen weit aufgestoßen für Jugendbeteiligung.
Sie und Ihr Engagement werden gebraucht.
Im Europarat.
In den Parlamenten in Ihren Ländern.
Ich möchte Sie daher ermuntern:
Mischen Sie sich in Parteien ein!
Treten Sie zu Wahlen an!
Wenn ich Sie alle vor mir sehe, dann habe ich noch einen Wunsch:
Bleiben Sie so solidarisch miteinander.
Knüpfen Sie europaweit Kontakte.
Leben Sie die europäischen Werte!
Und seien Sie immer unbequem, wenn Sie diese Werte in Gefahr sehen.
Die Botschaft dieser Konferenz ist eindeutig:
Die Jugend Europas steht ein für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit!
Ich danke allen, die diese dritte Jugendkonferenz organisiert haben.
Herzlichen Dank an Frank Schwabe und an die Kolleginnen und Kollegen in der deutschen Delegation der Parlamentarischen Versammlung.
Und an das Team des Delegationssekretariats rund um Frau Kroll und Frau Thamm.
Ich danke auch dem Deutschen Bundesjugendring und der Jugendabteilung des Europarates.
Lieber Herr Tapp,
lieber Herr Flessenkemper,
ohne Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen könnte diese Veranstaltung nicht gelingen.
Ich freue mich auf unseren Austausch!
Frau Generalsekretärin,
Sie haben das Wort.