Ausstellung: 48/49: Zwei Jahre, zwei Epochen, zwei Verfassungen – Ein Land
April bis September 2024 in den Fenstern zur Spree des Paul-Löbe-Hauses
Eine neue Ausstellung des Deutschen Bundestages in den Fenstern des Paul-Löbe-Hauses zeichnet Kontinuitäten und Brüche in der deutschen Verfassungsgeschichte nach – von der Revolution 1848/49 bis zum Gründungsprozess der Bundesrepublik 1948/49.
Zwischen Märzrevolution und Gründung der Bundesrepublik liegt genau ein Jahrhundert. Der Kontrast beider Epochen könnte kaum größer sein: 1848/49 wagen Deutsche die Revolution gegen politische Bevormundung, soziale Verwerfungen und kleinstaatliche Teilung – für Einheit und Freiheit. Das Ergebnis ist eine Verfassung, die zwar nicht in Kraft tritt, aber bis heute nachwirkt.
1948/49 entstehen auf den materiellen und moralischen Trümmern von Krieg und Diktatur in einem besetzten Land zwei deutsche Staaten. Das Grundgesetz der Bundesrepublik wird in Bonn als provisorischer Hauptstadt verabschiedet – seit 1990 bildet es das Fundament des geeinten Deutschlands.
Inszeniert mit zahlreichen Bildern und gestützt auch auf zeitgenössisches Filmmaterial wird verdeutlicht, wie sich 1948/49 die Deutschen in einem geteilten Land auf die Revolution einhundert Jahre zuvor bezogen. Gruppiert um die beiden Verfassungsdokumente erzählen 18 Ausstellungsfahnen die Geschichte der Verfassungsgebungen in der Paulskirche und im Parlamentarischen Rat – und das, was beide so unterschiedlichen Epochen miteinander verbindet. So flossen gerade die Grundrechtsbestimmungen von 1848 teils wortgleich in das Grundgesetz ein.
Die Ausstellung ist bis Anfang September in den Fenstern des Paul-Löbe-Hauses vom Spreeuferweg aus kostenfrei zu sehen.