11. Oktober 2023 Die Geheimnisse der Quadriga. Entstehung, Zerstörung, Wiedergeburt.
Stehen Menschen heute vor dem Brandenburger Tor, sehen sie eine Nachbildung der Quadriga. 1942 wurde von der originalen Quadriga eine Schutzabformung aus Gips gefertigt. Aus diesen Formen wurden ab 1957 Gipsmodelle gefertigt, mit deren Hilfe eine Rekonstruktion der Quadriga hergestellt werden konnte, die schließlich 1958 nach schwierigen Verhandlungen zwischen Ost und West auf dem Brandenburger Tor aufgestellt wurde. Die Gipsmodelle wurden zersägt und befanden sich als Fragmente bis 2021 in unterschiedlichen Erhaltungszuständen in verschiedenen Depots des Landesdenkmalamtes Berlin. Diese Fragmente wurden seit 2020 in der eigens eingerichteten Schau-Werkstatt der Gipsformerei der Staatlichen Museen zusammengeführt und teilweise zusammengesetzt. Dabei brachte die Restaurierung der Gipsmodelle ungeahnte neue Erkenntnisse. Es zeigte sich, dass die Gipsmodelle von unschätzbarem Wert sind, da der Originalzustand der Quadriga verloren gegangen ist. Nur die Gipsmodelle enthalten noch die Daten der Urfassung der Quadriga, einschließlich aller Informationen, die sich aus Beschädigungen, Reparaturen und Veränderungen ergeben haben.
Eine Ausstellung dokumentiert die Arbeit der Schau-Werkstatt, stellt die gewonnenen Erkenntnisse vor und erläutert die Arbeitsprozesse von Gipsformerei und Bronzegießerei anhand von Werkzeugen und Modellen.