Abgeordneten-Statistik: Der neue Bundestag in Zahlen

Der Frauenanteil im Parlament sinkt nach der Wahl auf 32,4 Prozent. (© DBT/Thomas Köhler/photothek)
Wenn die Abgeordneten voraussichtlich Ende März zur Konstituierung des neuen Bundestages zusammenkommen, werden einige von ihnen zum ersten Mal im Parlament sitzen. 630 Mitglieder wird der 21. Deutsche Bundestag zählen – darunter laut vorläufigem Ergebnis 230 neugewählte. 400 Abgeordnete waren bereits Mitglieder des 20. Bundestages. 333 Abgeordnete scheiden mit dem Ende der laufenden Wahlperiode aus dem Parlament aus.
Weniger als ein Drittel sind Frauen
Auch im neuen Parlament bleiben Frauen in der Minderheit. Von den 630 Abgeordneten, die in den 21. Bundestag einziehen, sind 204 Frauen. Ihr Anteil liegt bei 32,4 Prozent und ist somit 2,3 Prozentpunkte niedriger als nach der Wahl 2021 (Stand 2021: 34,8 Prozent). Am höchsten ist der Anteil weiblicher Abgeordneter bei Bündnis 90/Die Grünen mit 61,2 Prozent (2021: 58,5 Prozent), am niedrigsten bei der AfD mit 11,8 Prozent (2021: 13,3 Prozent).
Bei der CDU liegt der Frauenanteil bei 22,6 Prozent (2021: 23,8 Prozent), bei der SPD beträgt er 41,7 Prozent (2021: 41,8 Prozent), bei der Linken 56,2 Prozent (2021: 53,9 Prozent) und bei der CSU 25 Prozent (2021: 22,2 Prozent).
Im Schnitt 47,1 Jahre alt
Das Durchschnittsalter aller Abgeordneten beträgt 47,1 Jahre und ist damit etwas niedriger als nach der letzten Wahl (2021: 47,3 Jahre). Frauen im neuen Bundestag sind mit 44,8 Jahren jünger als Männer mit 48,2 Jahre. Am höchsten ist das Durchschnittsalter bei der AfD mit 50,7 Jahren, gefolgt von der CSU mit 48,3 Jahren. Am jüngsten ist die Linke mit 42,2 Jahren, knapp dahinter liegen die Grünen mit 42,3 Jahre.
Die zahlenmäßig stärkste Altersgruppe ist die der 50- bis 59-Jährigen, der im neuen Bundestag 186 Abgeordnete angehören, gefolgt von 177 Parlamentariern im Alter von 40 bis 49 Jahren. 143 Abgeordnete sind 30 bis 39 Jahre alt, 84 zählen 60 bis 69 Jahre, 32 sind jünger als 30 Jahre und acht sind 70 Jahre alt oder älter.
Der Jüngste ist 23, der Älteste 84
Die Altersspanne im neuen Parlament reicht von 23 bis 84 Jahre. Der jüngste Abgeordnete heißt Luke Hoß (Die Linke), ist für den Wahlkreis Passau angetreten und wurde über die Landesliste Bayern ins Parlament gewählt. Ein Jahr älter, und damit zweitjüngstes Bundestagsmitglied, ist seine Fraktionskollegin Zada Salihović. Die 24-Jährige zieht über die Landesliste Sachsen ein.
Ältester Abgeordneter ist mit 84 Jahren Dr. Alexander Gauland (AfD), der den Wahlkreis Chemnitz gewann, vor Dr. Gregor Gysi (Die Linke) mit 77 Jahren, der in Berlin-Treptow-Köpenick ein Wahlkreismandat erhielt.
Gregor Gysi ist dienstältester Abgeordneter
Mit mehr als 30 Jahren im Bundestag ist Gregor Gysi laut dem vorläufigen Ergebnis zudem dienstältester Abgeordneter der 21. Wahlperiode. Nach der Geschäftsordnung des Bundestages eröffnet das dienstälteste Mitglied als Alterspräsident – mit seiner Zustimmung – die konstituierende Sitzung des Parlaments und leitet sie, bis die Bundestagspräsidentin oder der Bundestagspräsident gewählt ist. Die bisherigen Alterspräsidenten haben ihr Amt auch genutzt, um vor dem Plenum eine Eröffnungsrede zu halten.
Nach Gysi folgen als dienstälteste Abgeordnete die Unionspolitiker Dr. Michael Meister, Thomas Rachel und Norbert Röttgen, die ebenfalls auf mehr als 30 Jahre Parlamentserfahrung zurückblicken.
Überwiegend Rechts- und Verwaltungsberufe
Was den Beruf oder Stand der 630 Abgeordneten angeht, so führt mit sehr deutlichem Abstand der Bereich „Unternehmensorganisation, Recht, Verwaltung“ mit 459 Personen. Es folgen Gesundheits-, Lehr-, Sozial- und Erziehungsberufe mit 45 und der Bereich „Sprache, Literatur, Gesellschaft, Wirtschaft, Medien, Kultur“ mit 44 Personen.
20 Parlamentarier ordnet die Bundeswahlleiterin den Rohstoffgewinnungs- Produktions-, Fertigungsberufen zu, 16 kommen aus dem Bereich „Kaufmännische Dienstleistungen, Vertrieb, Tourismus“ und aus den „sonstigen“ Berufen 15. Zu letzteren zählen zum Beispiel Studentinnen und Studenten, Auszubildende sowie Rentnerinnen und Rentner.
Höchste Wahlbeteiligung seit Wiedervereinigung
Die Wahlbeteiligung zur Bundestagswahl 2025 lag bei 82,5 Prozent (2021: 76,4 Prozent), es ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Von den rund 60,5 Millionen Wahlberechtigten haben mehr als 49,9 Millionen ihre Stimme abgegeben.
Im Bundesländer-Vergleich machten in Bayern die meisten Bürgerinnen und Bürger von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung lag dort bei 84,5 Prozent, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 83,5 Prozent. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt (77,7 Prozent) und Bremen (77,8 Prozent). (irs/24.02.2025)