Katharina Dröge: CO2-Ausstoß im Verkehr muss weiter gesenkt werden
Die Ko-Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Dröge, ist stolz auf die im Jahr 2024 erreichten Fortschritte bei der Energiewende. „Der Ausbau erneuerbarer Energien nimmt Fahrt auf und wir rücken damit unserem Ziel der Klimaneutralität ein großes Stück näher“, sagt Dröge im Interview. Ein zentrales Projekt bleibt für sie die Verkehrswende: „Hier ist noch viel zu tun, um unsere Klimaziele zu erreichen und eine sozial gerechte Mobilität zu schaffen“, betont die Fraktionsvorsitzende der Grünen. Um den CO2-Ausstoß im Verkehr weiter senken zu können, müssten Elektroautos „für mehr Menschen erschwinglich werden“. Zudem brauche der öffentliche Nahverkehr eine stärkere Förderung und müsse der Schienenverkehr eine echte Alternative zum Auto werden, sagt Dröge. Das Interview Im Wortlaut:
Frau Dröge, was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolge der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2024?
Im Jahr 2024 haben wir als grüne Bundestagsfraktion entscheidende Erfolge erzielt, die Deutschland nachhaltiger und gerechter machen. Besonders stolz sind wir auf unsere Fortschritte bei der Energiewende. Der Ausbau erneuerbarer Energien nimmt Fahrt auf und wir rücken damit unserem Ziel der Klimaneutralität ein großes Stück näher. Trotz der Herausforderungen durch Corona, den Ukraine-Krieg und die Energiekrise haben wir zudem eine spürbare wirtschaftliche Erholung erreicht. Durch gezielte Unterstützung für Industrie und Handwerk konnten wir Stabilität schaffen und die Grundlage für künftiges Wachstum legen. Ein weiterer Meilenstein war die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, die Deutschland zu einem modernen und weltoffenen Einwanderungsland macht. Diese Veränderung erleichtert vielen Menschen den Zugang zu unserer Gesellschaft und stärkt so den sozialen Zusammenhalt.
Am 23. Februar 2025 wird der Bundestag neu gewählt. Welche Akzente will Ihre Fraktion bis dahin noch setzen?
Bis zur Bundestagswahl im Februar 2025 wollen wir klare Akzente setzen, um das Leben der Menschen bezahlbarer, gerechter und zukunftsfähiger zu machen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine Erfolgsgeschichte: Bereits 60 Prozent unseres Stroms stammen aus Wind und Sonne. Mit einer kraftvollen Kraftwerkstrategie wollen wir diesen Weg sichern und weiter ausbauen. Gleichzeitig setzen wir uns für bezahlbares Leben ein – durch die Verlängerung der Mietpreisbremse, eine dauerhafte Sicherung des Deutschlandtickets und sinkende Strompreise. Unsere Demokratie wollen wir stärken, indem wir eine Resilienzinitiative für das Bundesverfassungsgericht beschließen, um demokratische Grundpfeiler für die Zukunft zu sichern.
Was halten Sie persönlich für die größten Herausforderungen im kommenden Jahr?
Um nur ein Thema unter vielen zu nennen: Ein zentrales Projekt für mich bleibt die Verkehrswende. Hier ist noch viel zu tun, um unsere Klimaziele zu erreichen und eine sozial gerechte Mobilität zu schaffen. Der CO2-Ausstoß im Verkehr muss weiter gesenkt werden. Das bedeutet: Elektroautos müssen für mehr Menschen erschwinglich werden, der öffentliche Nahverkehr braucht eine stärkere Förderung und der Schienenverkehr muss eine echte Alternative zum Auto werden. Das Deutschlandticket war ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber es muss langfristig gesichert und ausgebaut werden. Auch der Radverkehr spielt eine wichtige Rolle: Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Ausbau von Fahrradwegen weiter voranschreitet. Denn eine faire und nachhaltige Mobilität ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Mein Ziel ist es, dass alle Menschen, ob in der Stadt oder auf dem Land, mobil und gut angebunden sind.
(hau/23.12.2024)