Parlament

Ausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“ eröffnet

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat am Mittwoch, 29. November 2023, die Ausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“ eröffnet. „Das Gedenken an die Verfolgung queerer Menschen war überfällig“, sagte Bas und beschrieb die Ausstellung als „zeitgenössische Dokumentation“. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt wurden. In bisher unveröffentlichten Materialien wie Fotografien, Dokumenten und Grafiken werden individuelle Alltags- und Verfolgungsgeschichten, aber auch Wege der Selbstbehauptung erzählt. 

Diskriminierung auch nach 1945

Die Bundestagspräsidentin betonte, dass die Ausstellung nicht mit dem Ende des Nationalsozialismus in Deutschland ende, sondern auch auf die Zeit nach 1945 blicke. Dies sei wichtig, denn die „staatliche Diskriminierung“ ginge sowohl in der BRD als auch in der DDR weiter. Der Paragraph 175 Strafgesetzbuch (StGB), der Homosexualität in Deutschland verboten hat, sei erst 1994 gestrichen worden. „Frei sind wir erst dann, wenn sich alle Menschen frei bewegen können und niemand gefährdet leben muss“, sagte Bas und appellierte an die Gesellschaft, die „auf Gewalt gegen queere Menschen reagieren“ müsse. 

Die Ausstellung wird vom 30. November bis zum 15. Dezember 2023 in der Halle des Paul-Löbe-Hauses gezeigt. Sie kann montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Dienstags ist die Ausstellung von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Für den Besuch der Ausstellung ist spätestens zwei Werktage vor dem gewünschten Besuchstermin über das Anmeldeformular eine Anmeldung notwendig. (mtt/30.11.2023)

Marginalspalte