Abgesetzt: Antrag fordert Vorrang für Schienenausbau
Von der Tagesordnung des Bundestages am Donnerstag, 27. April 2023, abgesetzt wurde die Debatte über einen Antrag der Fraktion Die Linke mit dem Titel „Straßenbau auf den Prüfstand – Vorrang für den Ausbau der Schiene“ (20/6316). Im Anschluss an die rund 45-minütige Aussprache sollte die Vorlage ursprünglich zur weiteren Beratung in den federführenden Verkehrsausschuss überwiesen werden.
Antrag der Linken
Die Linke fordert die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, für den Neu- und Ausbau von Bundesautobahnen bei allen im Bau befindlichen Projekten einen schnellstmöglichen Baustopp zu bewirken und die Autobahn GmbH des Bundes anzuweisen, alle laufenden Planungen zur Erlangung der Baureife für den Autobahnneu- und -ausbau sowie entsprechende Vergabeverfahren einzustellen. Davon ausgenommen werden sollen nur substanzerhaltende und Modernisierungsmaßnahmen.
Die aktuell laufende Bedarfsplanüberprüfung solle gestoppt und es sollen dafür keine weiteren Aufträge mehr vergeben werden, verlangt die Fraktion. Stattdessen solle bis Ende 2023 ein Klima-Check nach österreichischem Vorbild entwickelt und dementsprechend der Bedarfsplan überprüft werden.
Forderung nach einem Bundesmobilitätsgesetz
Den im Dezember 2022 begonnenen „Infrastrukturdialog“ zum Bundesverkehrswegeplan solle die Regierung zu einem ressortübergreifenden, demokratischen Beteiligungsprozess weiterentwickeln. Dieser solle bis Jahresende die Entwicklung des Klima-Checks begleiten und Ziele und Maßnahmen für die zukünftige Verkehrspolitik des Bundes formulieren, heißt es weiter.
Die Regierung wird ferner aufgefordert, den Entwurf eines Bundesmobilitätsgesetzes vorzulegen, der die Ziele für Mobilität, Klimaschutz, Verkehrssicherheit, Barrierefreiheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie die Stadt- und Raumverträglichkeit verbindlich festlegt und Zuständigkeiten benennt. Darauf basierend solle ein Bundesmobilitätsplan entwickelt werden. Für die Aufstellung künftiger Haushaltspläne verlangt die Fraktion, die Ausgaben für die Realisierung des Bedarfsplans Schiene auf vier Milliarden Euro pro Jahr zu verdoppeln. (vom/25.04.2023)