Parlament

Bundestag erhebt sich in Gedenken an Boris Romantschenko

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben sich am Dienstag, 22. März 2022, in Gedenken an den am 18. März verstorbenen KZ-Überlebenden Boris Romantschenko und alle Opfer des Krieges in der Ukraine zu einer Schweigeminute erhoben. Romantschenko wurde 96 Jahre alt. Er starb bei einem Angriff auf sein Wohnhaus in Charkiw.

Katrin Göring-Eckardt steht hinter einem Mikrofon des Sitzungsvorstandes und spricht.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) während ihrer Ansprache im Plenum. (© DBT/Janine Schmitz/photothek)

„Boris Romantschenko ist einer von tausenden Toten dieses schrecklichen Krieges in der Ukraine“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen). „Sein Tod mahnt uns: Alles uns Mögliche zu tun, um diesen grausamen Krieg zu stoppen und den Menschen in der Ukraine zu helfen.“ Die Grausamkeit des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zeige sich auch an tausenden Einzelschicksalen. 

Als Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora habe sich Boris Romantschenko für das Gedenken an die NS-Verbrechen eingesetzt und sich um die Aussöhnung zwischen den Völkern verdient gemacht. „Sein Tod erinnert uns daran, dass Deutschland eine historische Verantwortung auch für die Ukraine trägt“, sagte Göring-Eckardt weiter. Boris Romantschenko wurde 1942 als Zwangsarbeiter nach Dortmund verschleppt. Nach einem Fluchtversuch 1943 wurde er nacheinander in vier Konzentrationslagern interniert. Er überlebte Buchenwald, Peenemünde, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. (22.02.2022)

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