Besuch

Christiane Möbus

Ein Mann steht und spielt eine Bassklarinette.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält eine Eröffnungsrede.
Personen reden miteinander.
Ein Mann in einem Anzug hält eine Eröffnungsrede.
Eine Frau hält eine Rede.
Bundestagspräsidentin, Sponsoren und Künstlerin drücken gemeinsam einen roten Knopf, der die Bewegung des Kunstwerks aktiviert.
Besucher der Wiedereröffnung schauen sich das Kunstwerk mit den sich bewegenden Rennachtern an.
Informationstafel zum Kunstwerk Auf und ab und unterwegs von Christiane Möbus
Vier verschiedenfarbige Rennachter hängen in einer Halle von der Decke.
Die Künstlerin Christiane Möbus steht inmitten ihres Kunstwerkes, das aus vier verschiedenfarbigen Rennachtern besteht.
Modell des Kunstwerkes Auf und ab und unterwegs, 1997-2001
Modell des Kunstwerkes Auf und ab und unterwegs, 1997-2001

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Claudio Puntin begleitetet die Eröffnung mit der Bassklarinette. (© DBT/Jörg F. Müller)

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Eröffnungsrede der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (© DBT/Jörg F. Müller)

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Jim Swartz mit Ehefrau und Prof. Walter Smerling, Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn, die durch ihr Sponsoring die Wiederinbetriebnahme der Installation ermöglichten (© DBT/Jörg F. Müller)

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Jürgen Großmann, Vorstandsmitglied der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn (© DBT/Jörg F. Müller)

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Christiane Möbus aus Hannover gestaltetet die Installation „Auf und ab und unterwegs“ (© DBT/Jörg F. Müller)

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Bundestagspräsidentin, Sponsoren und Künstlerin drücken gemeinsam den „roten Knopf“. (© DBT/Jörg F. Müller)

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Die Boote schweben wieder auf und ab. (© DBT/Jörg F. Müller)

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Informationstafel zum Kunstwerk „Auf und ab und unterwegs“ von Christiane Möbus (© DBT/Andreas Kaernbach)

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Werk „Auf und ab und unterwegs“, 1997-2001 von Christiane Möbus (© DBT/Stephan Erfurt)

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Die Künstlerin mit den auf den Hallenboden herabgelassenen Booten kurz nach Fertigstellung der Installation im Jahre 2001 (© DBT/ Jens Liebchen)

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Das Modell, mit dem die Künstlerin im Jahre 1997 ihren Entwurf beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb vorstellte (© DBT/A. Kaernbach)

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Das Modell, mit dem die Künstlerin im Jahre 1997 ihren Entwurf beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb vorstellte (© DBT/A. Kaernbach)

„Auf und ab und unterwegs“, 1997-2001, vier beweglich unter dem Hallendach aufgehängte Rennachter, Halle, Haus 1 des Jakob-Kaiser-Hauses

In Haus 1 der Architekten Schweger + Partner betritt der Besucher eine großräumige Halle. Die Künstlerin Christiane Möbus lässt vom Hallendach herab vier Rennachter in den Farben Gelb, Rot, Blau und Schwarz auf- und abschweben. Jedes Boot folgt in der Auf- und Abwärtsbewegung einem eigenen Rhythmus (per Zufallsgenerator), so dass sich fortwährend neue Konstellation der Boote zueinander ergeben. Sie spielen auf die in Berlin allgegenwärtige Fluss- und Seenlandschaft, insbesondere auf die in unmittelbarer Nähe vorbeifließende Spree an. Die Öffnung des Hallenbodens zum Untergeschoss wirkt dank dieser Anspielungen wie ein Bassin, bis zu dessen oberen Rand die Boote herabgelassen werden. Aber nicht nur eine solche lokal-geographische Beziehung etwa auch zum Schiffshebewerk Niederfinow stellen die vier Rennachter her, sie verweisen zugleich auf die Bootsrennen zwischen Oxford und Cambridge, den Sinnbildern des demokratischen Wettbewerbs unter Gleichen. In diesem Sinne sollen die Boote auch in der Politik zum Einhalten der Regeln der sportlichen Fairness motivieren, darauf anspielen, dass Teamgeist (sprichwörtlich „in einem Boot sitzen“) und diszipliniertes Zusammenspiel Grundlagen des Erfolges sind und dass selbst eine Niederlage im nächsten Wettbewerb wieder ausgeglichen werden kann.

So bewirkt der tänzerische Rhythmus der starkfarbigen Boote im Luftraum der großzügigen Halle nicht nur eine beschwingte Stimmung, er verbindet gleichzeitig Spiel und Sport und symbolisiert - im Haus der Fraktionen - die Lebendigkeit und Fairness des politischen Wettstreites.

Über diese Ebene hinaus, ist das Boot auch eine uralte Metapher für den Lebensweg des Menschen, seine Gefährdung durch das Verlassen der Sicherheit des Hafens und seine Hoffnung auf eine sichere Ankunft. Auch dieser tiefere Sinn klingt im Spiel der Boote an.

Die Künstlerin Christiane Möbus wurde 1947 in Celle geboren, lebt und arbeitet in Hannover und Berlin und hatte Professuren in Hamburg, Braunschweig und Göteborg und bis 2007 eine Professur an der Universität der Künste Berlin. (akae)