Parlament

70-jähriges Bestehen des Kinderschutzbundes

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas steht an einem Rednerpult. Hinter ihr ist ein Aufsteller, auf welchem unter anderem Der Kinderschutzbund steht.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (© Dirk Hasskarl)

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Kindeschutzbundes eine Rede gehalten. 

Dazu schreibt auf ihrem offiziellen Instagram-Account @bundestagspraesidentin Folgendes: 

Kinder haben das Recht auf besondere Förderung, das Recht auf besonderen Schutz oder das Recht, gehört zu werden - um nur einige von ihnen zu nennen. Die Stärke einer Demokratie zeigt sich auch daran, wie sie die Rechte von Kindern sicherstellt.

Das habe ich bei meiner Rede zum 70-jährigen Bestehen des Kinderschutzbundes betont.

Im Gründungsjahr des Kinderschutzbundes, 1953, erzogen Eltern mitunter noch mit Schlägen und Lehrkräfte straften mit dem Rohrstock. Es dauerte Jahrzehnte, bis ein Umdenken einsetzte.

Erst im Jahr 2000 wurde das Recht auf gewaltfreie Erziehung endlich im Gesetz verankert. Dieser Meilenstein hat Wirkung gezeigt: Es gibt zwar noch immer zu viel Gewalt gegen Kinder. Aber als pseudo-pädagogisches Mittel sind körperliche Strafen weitgehend Tabu. Das ist auch ein großes Verdienst des Kinderschutzbundes - Danke!

Unsere Gesellschaft hat viel erreicht, dennoch gibt es noch viel zu tun. „Gewalt ist mehr, als du denkst“ - so lautet der Titel der aktuellen Kampagne des Kinderschutzbundes. Sie schafft Bewusstsein für versteckte Gewalt: ausschimpfen, auslachen, Sätze wie „Aus Dir wird nie was“. Solche Demütigungen fressen sich in Kinderseelen ein. Darum ist es so wichtig, auch gegen emotionale Gewalt vorzugehen.

Die Demokratie lebt von einem einfachen Grundgedanken:

Alle sollen mitentscheiden, die es betrifft. Kinder sind von den meisten Entscheidungen der Politik betroffen. Die Politik gestaltet heute die Welt, in der sie morgen leben.

Aber wählen dürfen sie nicht. Ich persönlich finde: Das Wahlrecht ab 16 Jahren würde dieses Problem etwas kleiner machen. Das Wahlalter lässt sich nicht beliebig senken. Gerade deswegen ist es aber so wichtig, Kinder immer zu berücksichtigen. Sie haben berechtigte Interessen, oft auch Meinungen und Vorschläge.

Ich möchte mich recht herzlich beim @derkinderschutzbund und all seinen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Mit ihrer Arbeit, ihrer Zeit und ihrem Engagement tragen sie dazu bei, dass Kinder in unserem Land geschützt aufwachsen.



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