27. September 2024 Presse

Enquete-Kommission Afghanistan veröffentlicht Gutachten zu Korruption in Afghanistan

Korruption sollte in internationalen Kriseneinsätzen von Anfang an als zentrale Herausforderung gesehen werden, für die es eine mit den internationalen Partnern abgestimmte Strategie geben müsse. Zu dieser Empfehlung kommt ein wissenschaftliches Gutachten, das die Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ beim Bonn International Center for Conflict Studies (BICC) unter der Leitung von Professor Conrad Schetter in Auftrag gegeben hat.

Dabei müssten die gesellschaftlichen Logiken in fragilen Staaten ohne verlässliche staatliche Institutionen berücksichtigt werden. Gleiches gelte für die Handlungsweisen internationaler Geber. Sie könnten direkt oder indirekt zu Korruption mit ihren negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft beitragen, so das Gutachten unter dem Titel „Korruption, Patronage und Klientelismus am Beispiel von Afghanistan sowie Gegenmaßnahmen in künftigen Kriseneinsätzen“.

„Das Gutachten liefert eine umfassende Analyse und gibt wertvolle Hinweise, wie wir uns im internationalen Krisenmanagement zukünftig besser aufstellen können, um Korruption vorzubeugen“, sagt Michael Müller, Vorsitzender der Enquete-Kommission.

Die Enquete-Kommission hat im Februar 2024 ihren Zwischenbericht mit einer Analyse des zwanzigjährigen Einsatzes in Afghanistan vorgelegt (BT-Drs. 20/10400). In der zweiten Phase ihrer Arbeit weitet die Kommission ihren Blick. Aus den Lehren, die sie in der ersten Phase gezogen hat, erarbeitet sie nun konkrete Empfehlungen für mögliche künftige internationale Kriseneinsätze.

Das Gutachten ist auf der Internetseite der Kommission abrufbar: 
https://www.bundestag.de/ausschuesse/weitere_gremien/enquete_afghanistan/Gutachten
 

Marginalspalte