Transformation bei DB Cargo ohne Kündigungen geplant
Berlin: (hib/HAU) Die Bundesregierung sieht im Schienengüterverkehr (SGV) einen wichtigen Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr. Das geht aus der Antwort der Regierung (20/9325) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/8624)hervor. Die Erhöhung des Marktanteils des SGV am gesamten Verkehrsaufkommen sei ein wesentliches verkehrspolitisches Ziel. Konkret soll laut Bundesregierung der Anteil in Deutschland von heute rund 19 auf 25 Prozent erhöht werden.
Die Bundesregierung habe daher ein Interesse an „wirtschaftlich robusten und auf Wachstum ausgerichteten Güterbahnen“, darunter der DB Cargo AG (DB Cargo) als größte Güterbahn. Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG (DB AG) habe die DB Cargo mit der Strategie „Starke Cargo“ im Jahr 2020 auf ein starkes Mengenwachstum gesetzt. Elementares Ziel der DB Cargo sei es demnach, Transporte von der Straße auf die klimafreundlichere Schiene zu verlagern. Die DB Cargo solle grün und leistungsfähig sein und in den ersten fünf Jahren mit bis zu zweistelligen Prozentsätzen wachsen.
Im Jahr 2022 konnte die DB Cargo den Angaben zufolge etwa 0,5 Prozent weniger Verkehrsleistungen erbringen als im Jahr zuvor. Dies sei maßgeblich auf Verfügbarkeitsprobleme und fehlende Kapazitäten auf der deutschen Schieneninfrastruktur zurückzuführen, die im Jahr 2022 zu extremen externen Disruptionen geführt hätten, schreibt die Bundesregierung. Weiterhin habe diese Situation dazu geführt, dass DB Cargo der Belastung ihrer Betriebsqualität mit einem zusätzlichen Ressourceneinsatz habe gegensteuern müsse. Die Maßnahmen zur Stützung der Betriebsqualität seien erforderlich, da der langfristige Erfolg einer Verlagerung von Verkehren auf die Schiene wesentlich von der Verlässlichkeit von Verkehrsleistungen abhänge.
In der Antwort heißt es weiter, der Vorstand der DB Cargo habe ein Transformationsprogramm aufgesetzt, um DB Cargo zu einem nachhaltig wirtschaftlichen Unternehmen mit branchenüblichen Renditen zu machen. Zentraler Aspekt sei dabei die Komplexitätsreduzierung in der Durchführung der Verkehre in allen drei Segmenten Ganzzugverkehr, Einzelwagenverkehr und Kombinierter Verkehr. Um den aktuellen Herausforderungen seitens der Infrastruktur und den zu erwartenden externen Disruptionen zu begegnen, werde die Betriebsabwicklung vereinfacht.
Die Verringerung der Komplexität könne entsprechend mit einer angepassten Anzahl an Mitarbeitenden im administrativen und produktionellen Overhead einhergehen, schreibt die Regierung. Da die DB AG insgesamt weiterhin einen Bedarf an Personalaufwuchs hat, sei vorgesehen, in diesem Fall Mitarbeitende über den internen Arbeitsmarkt des Konzerns in anderen Bereichen weiter zu beschäftigen. „Kündigungen sind daher nicht vorgesehen“, heißt es in der Antwort.