Bundesregierung: Landwirtschaft zukunftsfest machen
Berlin: (hib/NKI) Die Bundesregierung wirbt für mehr Wertschätzung der Arbeit von Bauern und setzt auf einen schnelleren Wandel zu einer nachhaltigeren Produktion. Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme seien essentiell für alle Menschen und eine Voraussetzung, um das Recht auf angemessene Nahrung zu verwirklichen, das Pariser Klimaschutzabkommen aus dem Jahr 2015 und den Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) zu erfüllen sowie die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen zu erreichen. „Dazu braucht es eine krisenfeste Landwirtschaft, basierend auf intakten Ökosystemen“, heißt es im Agrarpolitischen Bericht 2023, den die Bundesregierung als Unterrichtung (20/9100) vorgelegt hat.
Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die COVID-19-Pandemie hätten den Handlungsdruck stark erhöht, Agrar- und Ernährungssysteme nachhaltiger und krisenfester zu machen. Bereits zuvor hätten die Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt die Lebensgrundlagen und die globale Ernährungssicherheit bedroht. Die zentrale - internationale und nationale - Herausforderung bestehe somit darin, das Recht einer wachsenden Weltbevölkerung auf angemessene Nahrung zu gewährleisten, die biologische Vielfalt zu erhalten und Ökosysteme wiederherzustellen, das Klima und den Boden zu schützen sowie Wasser und Luft sauber zu halten.
Die Entwicklung zu nachhaltigeren Agrar- und Ernährungssystemen könne nur gelingen, wenn „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Konsumentinnen und Konsumenten gemeinsam Verantwortung übernehmen und die Herausforderungen miteinander angehen“, schreibt die Bundesregierung. Deshalb trete man für verlässliche und planbare Rahmenbedingungen ein, die eine nachhaltige landwirtschaftliche Erzeugung unterstützen und Basis für vitale ländliche Räume schaffen.
Den Weg dorthin sieht die Bundesregierung im Aufbau einer „zukunfts- und krisenfesten Tierhaltung“, die zugleich wertvolle Wirtschaftskreisläufe schließe und gesellschaftliche Entwicklungen wie den sinkenden Fleischverbrauch aufnehme. Dazu solle die Eiweißpflanzenstrategie genauso weiterverfolgt werden wie der Ausbau des Ökolandbaus auf 30 Prozent Bio bis 2030. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen stieg bis Ende 2022 auf 11,2 Prozent der gesamten Agrarfläche. Nach Bio-Kriterien wirtschaften aktuell 36.900 Höfe oder 14,2 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe.