NADA: Sportfachverbände haben Anti-Doping Auflagen erfüllt
Berlin: (hib/HAU) Alle von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und dem Bundesverwaltungsamt (BVA) geprüften 62 Sportfachverbände haben im vergangenen Jahr die Fördervoraussetzungen Anti-Doping erfüllt und die entsprechende Unbedenklichkeitsbescheinigung erhalten. Das geht aus dem Anti-Doping-Bericht 2022 hervor, den die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann und die Abteilungsleiterin Zuwendungsmanagement beim BVA, Annette Beaumart, am Mittwoch im Sportausschuss vorgestellt haben.
Das Vorliegen der Unbedenklichkeitsbescheinigung sei eine zwingende Fördervoraussetzung, sagte BVA-Vertreterin Beaumart. „Nur wenn die geforderten strukturellen Maßnahmen im Bereich Anti-Doping, wie beispielsweise die Implementierung des geltenden NADA-Codes, Anti-Doping-Klauseln in Arbeitsverträgen von Trainern und sonstigem Personal, Schulungen sowie Mitteilungspflichten bei Anti-Doping-Verstößen umgesetzt wurden, erhalten die Verbände Bundesmittel“, machte sie deutlich.
Aus Sicht der NADA ist eine proaktive Überprüfung der Anti-Doping Maßnahmen der Verbände als Fördervoraussetzung geboten, sagte Gotzmann. Die scheidende NADA-Vorstandsvorsitzende erkannte eine seit Jahren steigende Wahrnehmung dieses wichtiges Integritätsthemas bei den Verbänden.
Maximilian Klein, Direktor für Sportpolitik und Strategie bei Athleten Deutschland, begrüßte die Berichtsergebnisse. Zugleich plädierte er dafür, weitere Bereiche zum Schutz der Integrität des Sports in die Fördervoraussetzungen aufzunehmen. „Unsere Vision ist, dass in ein paar Jahren das Zentrum für Safe Sport oder eine wie auch immer ausgestaltete nationale Integritätsagentur ebenfalls solch einen Bericht vorlegt“, sagte Klein. Als Athletenvertretung sei Athleten Deutschland konstruktiv und vertrauensvoll in die Arbeit der NADA eingebunden, sagte er. Damit die NADA aber auch künftig eine starke Partnerin für sauberen Sport sein kann, müsse sie nachhaltig finanziert sein.
Hans-Joachim Seppelt, als Reporter Mitglied der ARD-Dopingredaktion, konstatierte, dass die Dopingbekämpfung in Deutschland „vergleichsweise gut“ sei. Die NADA sei politisch unabhängig, was für viele anderen Anti-Doping Agenturen in der Welt nicht gelte.
Vielfach würden diese von den jeweiligen politischen Machthabern gesteuert, sagte Seppelt. Beispiele dafür seien etwa Russland oder China. Die Frage also, ob chinesische Athleten sauber sind, könne im Grunde gar nicht beantwortet werden. Der deutsche Sport müsse sich aber auch der Herausforderung stellen, dafür zu sorgen, dass Athleten aus anderen Ländern genauso regelmäßig und analytisch qualitativ hochwertig getestet werden, wie das bei deutschen Athleten der Fall sei, forderte der Journalist.