Linke fordert bessere Versorgung für Lipödem-Patienten
Berlin: (hib/PK) Die Linksfraktion fordert eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung für Lipödem-Patienten. In Deutschland sei vermutlich ungefähr jede zehnte Frau von der chronischen Fettverteilungsstörung betroffen, heißt es in einem Antrag (20/6713) der Fraktion. Die Vorlage soll am heutigen Donnerstag erstmalig im Bundestag beraten werden.
Viele Betroffene seien in ihrer Lebensqualität eingeschränkt und litten unter Schmerzen, Neigung zu Blutergüssen, Spannungs- und Schweregefühl der Arme und Beine sowie Bewegungseinschränkungen. Auch Folgeerkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder Schilddrüsenerkrankungen träten bei den Patientinnen auf, heißt es in dem Antrag.
Die Ursache der Krankheit sei nicht bekannt. Es sind den Angaben zufolge fast ausschließlich Frauen betroffen. Schon seit Jahren werde die Fettabsaugung (Liposuktion) bei Betroffenen angewendet und seit 2019 bei Patienten mit Stadium III auch von der Krankenkasse übernommen. Diese Krankheit reihe sich ein in andere Erkrankungen, die fast nur Frauen beträfen und nicht ausreichend erforscht würden.
Die Abgeordneten fordern, bis zum Vorliegen von Ergebnissen aus einer Erprobungsstudie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) die Erstattungsfähigkeit der Liposuktion auch in den Stadien I und II sicherzustellen. Zudem müssten im Haushalt ausreichend Mittel zur Erforschung der Entstehung, der Ursachen sowie Behandlung der Krankheit zur Verfügung gestellt werden.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) sollte mit einer Studie zur Zahl der Lipödem-Erkrankten, ihrer sozialen und gesundheitlichen Situation sowie ihrer Versorgung beauftragt werden. Mit einer Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sollten ferner vor allem Mädchen und junge Frauen auf die Krankheit aufmerksam gemacht werden.