27.12.2022 Auswärtiges — Antwort — hib 773/2022

Fragile Sicherheitslage in Niger

Berlin: (hib/PK) Die Sicherheitslage in Niger wird von der Bundesregierung als fragil eingeschätzt. In der Hauptstadt Niamey und in anderen Städten bestehe eine relative Sicherheit, heißt es in der Antwort (20/4957) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/4304) der Fraktion Die Linke.

In den Grenzgebieten seien verschiedene terroristische und bewaffnete kriminelle Gruppen aktiv, insbesondere in der Verwaltungsregion Tillabéri an der Grenze zu Mali und Burkina Faso, in Tahoua an der Grenze zu Mali und in der Region Diffa an der Grenze zu Nigeria und zu Tschad. In diesen Regionen besteht ein hohes Risiko von Entführungen, Gewaltkriminalität und Terroranschlägen.

Zudem trügen die Knappheit natürlicher Ressourcen in Verbindung mit einem sehr hohen Bevölkerungswachstum, die Auswirkungen des Klimawandels und Ressourcenkämpfe zwischen Ackerbau und Viehwirtschaft zu Konflikten bei.

Niger leidet den Angaben zufolge in mehreren Regionen unter schwer abzuwehrenden Angriffen hochmobiler und schlagkräftiger Terrorgruppen. Einnahmen aus kriminellen Aktivitäten und die Einschüchterung der Bevölkerung stärkten diese Gruppen. Die für die enorme Schutzaufgabe zu geringe Zahl von nigrischen Sicherheitskräften verhindere einen umfassenden gleichzeitigen Schutz aller Gebiete. Der Kapazitätsaufbau durch Deutschland und andere internationale Partner solle die nigrischen Sicherheitskräfte dazu befähigen, der Bevölkerung wirksam Schutz zu bieten.

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