Mit 64 Jahren in Rente
Berlin: (hib/CHE) Im vergangenen Jahr sind die Beschäftigten in Deutschland durchschnittlich mit 64 Jahren in Rente gegangen - sowohl Frauen als auch Männer. Das geht aus dem Rentenversicherungsbericht 2022 hervor, der nun als Unterrichtung (20/4825) durch die Bundesregierung vorliegt. Demnach ist der Rentenbeginn seit dem Jahr 2000 um rund zwei Jahre nach hinten gerückt. Das spiegelt sich auch in den Zahlen über die Erwerbstätigkeit älterer Menschen wider: Die Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-jährigen Männer ist von 2000 bis 2021 um mehr als 37 Prozentpunkte auf 65,7 Prozent angestiegen. Bei den 60- bis 64-jährigen Frauen ist sie sogar um mehr als 43 Prozentpunkte auf 56,7 Prozent gestiegen. Insgesamt hat die Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-Jährigen 2021 mehr als das dreifache ihres Wertes von 2000 betragen. „Es ist davon auszugehen, dass die Erwerbsbeteiligung Älterer auch in Zukunft weiter ansteigen wird“, schreibt die Regierung.
In dem Bericht wird weiter ausgeführt, dass die gesamten Beitragseinnahmen der allgemeinen Rentenversicherung in diesem Jahr bis September gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 4,9 Prozent gestiegen sind. Für das Jahresende 2022 wird demnach eine Nachhaltigkeitsrücklage von rund 41,7 Milliarden Euro geschätzt (knapp 1,7 Monatsausgaben).
Der Beitragssatz bleibt den Angaben zufolge in der mittleren Variante der Vorausberechnungen bis 2026 beim aktuellen Wert von 18,6 Prozent stabil. Die bis zum Jahr 2025 geltende Haltelinie gemäß dem RV-Leistungsverbesserungs- und -Stabilisierungsgesetz, wonach der Beitragssatz den Wert von 20 Prozent nicht überschreiten darf, greift nicht. Nach 19,3 Prozent im Jahr 2027 steigt der Beitragssatz bis zum Jahr 2030 auf 20,2 Prozent und bis zum Ende des Vorausberechnungszeitraums im Jahr 2036 auf 21,3 Prozent.
Bis zum Jahr 2036 steigen die Renten um insgesamt gut 43 Prozent. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr. Das Sicherungsniveau vor Steuern liegt aktuell bei rund 48,1 Prozent und bleibt auch bis zum Jahr 2024 knapp oberhalb von 48 Prozent. Längerfristig sinkt das Sicherungsniveau vor Steuern über 46,6 Prozent im Jahr 2030 bis auf 44,9 Prozent zum Ende des Vorausberechnungszeitraums im Jahr 2036.