Union fordert verlässliche Verbraucherinformation
Berlin: (hib/SAS) Verbraucherinformation verlässlicher und relevanter zu gestalten, das verlangt die CDU/CSU-Fraktion mit einem Antrag (20/2341), der am morgigen Donnerstag erstmalig im Bundestag beraten wird. Ziel sei es, bewusste Kaufentscheidungen zu fördern.
Konkret fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, beim Verkauf von Kraftstoffen an Tankstellen Preistransparenz herzustellen. Geprüft werden solle, ob die Mineralölunternehmen zur Offenlegung wesentlicher Preisbestandteile verpflichtet werden könnten. Auch dringen die Abgeordneten unter anderem darauf, das Verbraucherinformationsgesetz zu überarbeiten und ein bundesweit einheitliches Gesamtkonzept für ein „in sich schlüssiges Transparenzsystem“ vorzulegen.
Auf europäischer Ebene solle sich die Bundesregierung bei der Einführung des Digitalen Produktpasses dafür einsetzen, dass die damit hinterlegten Informationen „klar, verständlich und für die Verbraucherinnen und Verbraucher hilfreich sind“. Es müssten außerdem die Voraussetzungen geschaffen werden, notwendige Produktinformationen mittels QR-Code auf Verpackungen zu platzieren, heißt es in der Vorlage.
Bei der Entwicklung eines Nachhaltigkeitssiegels für Lebensmittel solle die Regierung zudem darauf achten, dass dieses auf „verlässlichen, wissenschaftlich fundierten Berechnungsgrundlagen“ beruhe und bestehende Vorgaben für schon existierende Labels wie etwa Planet-Score oder Eco-Sore zusammengeführt würden. Auch die CO2-Bilanz von Produkten solle im Rahmen des Nachhaltigkeitssiegels etabliert werden, fordert die Union.
Es sei dringend notwendig, Verbraucherinformationen in vielen Bereichen transparenter, verständlicher und vor allem verlässlicher zu gestalten, schreiben die Abgeordneten und verweisen als Beispiel auf den Tankrabatt: Aktuell könnten Verbraucher nicht nachvollziehen, ob Energiesteuerentlastungen an den Zapfsäulen ankommen. Auch das Nebeneinander verschiedener Siegel und Kennzeichen im Bereich der Lebensmittelkennzeichnung erschwere es, relevante Informationen für eine bewusste Kaufentscheidung zu erkennen, so die Kritik der Union. Die Verbraucherschutzpolitik der Bundesregierung müsse endlich „gestalterisch erkennbar werden“.