Gründe für die Abwanderung qualifizierter Wissenschaftler
Berlin: (hib/DES) Die Bundesregierung will weiterhin strukturierte Programme fördern, „die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Rückkehr unterstützen beziehungsweise im Wissenschaftssystem halten“. Dies erklärt sie in ihrer Antwort (20/481) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/385).
Auf die Frage, weshalb trotz vergleichsweise hoher Ausgaben im Forschungs- und Entwicklungsbereich mehr Wissenschaftler aus Deutschland abwandern als zurückkehren, merkt die Bundesregierung an, dass dieser negative Wanderungssaldo bei Betrachtung der reinen Kopfzahlen bei 1,2 Prozent liegt. Es handele sich hierbei lediglich um einen Mittelwert, der eine gute Grundlage bilde, um diejenigen Disziplinen mit einem negativen Wanderungssaldo zu identifizieren. Ein zweiter Bericht des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) von Oktober 2021 zeigt laut Bundesregierung außerdem deutlich, dass ein Großteil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Deutschland zu Forschungszwecken verlassen, nach einiger Zeit wieder zurückkehren.
In einer Begleitstudie zum Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN2017) seien wissenschaftsbezogene Gründe wie das Renommee von Einrichtungen oder interdisziplinäre Ansätze sowie nicht primär wissenschaftsbezogene Gründe wie Aufstiegsmöglichkeiten als Motive für eine Abwanderung ins Ausland genannt worden.