Erstarken der Taliban seit 2014
Berlin: (hib/AHE) Die Bundesregierung schätzt, dass sich die Zahl der Taliban zum Zeitpunkt des Endes des „Resolute Support“-Einsatzes in Afghanistan im Juni 2021 auf einen „mittleren fünfstelligen Bereich“ gegenüber etwa 30.000 Kämpfern zum Ende des ISAF-Einsatzes 2014 erhöht hat. Das geht aus der Antwort (19/32643) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor (19/32123). „Die Taliban waren und sind in der Lage, im gesamten Spektrum von asymmetrischen Anschlägen (Einzel-IED bis komplexer Anschlag) bis zu klassisch-militärischen Angriffen zu wirken.“ Dabei hätten sie seit 2014 zum einen die Ausbildung vor allem ihrer spezialisierten Einheiten professionalisiert, als auch Fähigkeiten, wie etwa Zielaufklärung mit Kleinstdrohnen und indirektes Feuer, auf- und ausgebaut. Zudem seien sie in der Lage gewesen, ihre Kampfweise an die jeweilige Bedrohung anzupassen. Verstärkt ab 2015 hätten die Taliban ihre Raumkontrolle kontinuierlich ausgebaut und durch Verwaltungsstrukturen verstetigt. Durch Gegenoffensiven der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte und vor allem durch verstärkte Luftangriffe der USA hätten die Taliban auch immer wieder temporäre Rückschläge hinnehmen müssen, „was jedoch den Trend der zunehmenden Raumkontrolle über die Zeit nicht brechen konnte“.