12.12.2024 Inneres und Heimat — Unterrichtung — hib 862/2024

Regierungsbeauftragte legt 14. Integrationsbericht vor

Berlin: (hib/STO) Im vergangenen Jahr haben in Deutschland 83,9 Millionen Menschen gelebt, davon 58,7 Millionen oder 69,9 Prozent ohne Einwanderungsgeschichte. Dies geht aus dem als Unterrichtung (20/14180) vorliegenden 14. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration mit dem Titel „Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft“ hervor. Danach entfielen auf die Menschen mit Einwanderungsgeschichte 16,2 Millionen Eingewanderte (19,3 Prozent) und fünf Millionen Nachkommen, bei denen beide Elternteile eingewandert sind (sechs Prozent); zudem gab es vier Millionen Personen, bei denen ein Elternteil eingewandert ist (4,8 Prozent). Insgesamt entspricht dies einem Bevölkerungsanteil von 25,2 Millionen oder 30,1 Prozent, „wobei 25,3 Prozent auf Personen mit Einwanderungsgeschichte (Eingewanderte und ihre Nachkommen) und 4,8 Prozent auf Personen mit einseitiger Einwanderungsgeschichte entfallen“.

Dabei waren Eingewanderte dem sogenannten Integrationsbericht zufolge im Durchschnitt mit 43,1 Jahren rund vier Jahre jünger als Menschen ohne Einwanderungsgeschichte mit 47,2 Jahren. Nachkommen von Eingewanderten waren laut Unterrichtung mit einem Durchschnittsalter von rund 20 Jahren „sehr jung, insbesondere im Vergleich zu Eingewanderten mit einem Durchschnittsalter von 43,1 Jahren“.

Mit 45,4 Prozent lebte 2023 fast die Hälfte der 16,2 Millionen Eingewanderten seit mehr als 20 Jahren in Deutschland, wie in den Bericht ferner ausgeführt wird. Danach stieg zudem die Zahl der Eingewanderten mit einer Aufenthaltsdauer unter fünf Jahren von 1,3 Millionen (14,1 Prozent) im Jahr 2005 auf 3,1 Millionen (19,1 Prozent) im Jahr 2023. Der höhere Anteil von Eingewanderten mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als fünf Jahren im Jahr 2023 wird in der Vorlage unter anderem auf die verstärkte Einwanderung aus der Ukraine im Vorjahr zurückgeführt. Der Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung, erreichte den Angaben zufolge 2022 mit 1,5 Millionen einen historischen Höchststand.

Wie es in der Unterrichtung weiter heißt, lebten Personen mit Einwanderungsgeschichte im Jahr 2023 „am häufigsten in Paarhaushalten mit minderjährigen Kindern (Eingewanderte: 35,4 Prozent, Nachkommen 60,2 Prozent), wohingegen Personen ohne Einwanderungsgeschichte am häufigsten in Paarhaushalten ohne Kinder (32,2 Prozent)“ lebten. Der Anteil der Eingewanderten und ihrer Nachkommen an der Bevölkerung war im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge in den großstädtischen Gebieten mit 26 Prozent beziehungsweise 8,1 Prozent wesentlich höher als in den ländlichen Regionen mit 12,9 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent.

Der Anteil der Eingewanderten mit einem akademischen Abschluss (Hochschulabschluss, Promotion oder ähnliches) hat sich laut Vorlage zwischen 2005 und 2023 von 13,1 Prozent auf 24,8 Prozent fast verdoppelt und liegt damit nur knapp unter dem Anteil der Personen ohne Einwanderungsgeschichte (2023: 25,1 Prozent). „Obwohl die Zahl der Absolvierenden beruflicher Schulen ohne deutsche Staatsangehörigkeit zwischen 2005 (57.644) und 2022 (93.776) um 62,7 Prozent steigt, bleibt der größte Anteil der Eingewanderten weiterhin ohne berufsqualifizierenden Abschluss (2005: 43,6 Prozent; 2023: 45,3 Prozent)“, heißt es zudem in dem Bericht.

Danach war ein Großteil der Eingewanderten im Alter zwischen 15 und 64 Jahren im Jahr 2023 erwerbstätig (69,2 Prozent). Zwischen 2008 und 2023 habe sich die Zahl der Beschäftigten ohne deutsche Staatsangehörigkeit „über alle Wirtschaftszweige hinweg von rund 1,84 Millionen auf rund 5,35 Millionen (Stichtag: 31.12.) fast verdreifacht“, konstatieren die Autoren des Weiteren.

Wie sie zudem darlegen, arbeiteten im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in einem Engpassberuf. In vielen Wirtschaftszweigen hätten Arbeitskräfte ohne deutsche Staatsangehörigkeit eine systemrelevante Bedeutung und trügen maßgeblich zum Beschäftigungswachstum bei. Im Jahr 2023 sei mehr als ein Drittel (41 Prozent) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit gewesen; unter den Personen in Leiharbeit seien diejenigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit vergangenes Jahr mit 47,1 Prozent deutlich überrepräsentiert gewesen.