02.08.2024 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Antwort — hib 538/2024

Entwaldungsfreie Rindertierhaltung in Kolumbien

Berlin: (hib/SAS) Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt in Kolumbien eine entwaldungsfreie ländliche Entwicklung. Im Fokus des vom BMZ geförderten und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzten Projektes stehe insbesondere „eine nachhaltige Rinderhaltung“, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (20/12314) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/12114).

Viele Waldflächen in Kolumbien seien vom Landnutzungswandel betroffen, mit negativen Folgen für Artenvielfalt, Umwelt und Treibhausgasemissionen. Vor allem die extensive Rinderhaltung sei für Landnutzungswandel und Entwaldung in der Projektregion betroffen, heißt es auf der offiziellen GIZ-Projektseite, auf die die Bundesregierung verweist.

Konkret sollen 500 Rindertierhalterfamilien beraten werden, ihren Betrieb so zu planen, „dass sie den bestehenden Naturwald erhalten und nachhaltig zu produzieren“, erklärt die Bundesregierung in der Antwort weiter. Darüber hinaus würden Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, das nationale Null-Entwaldungsabkommen zu unterzeichnen und in ihren Geschäftsmodellen umzusetzen. Gemeinsam mit der nationalen Politik sollen der Regierungsantwort zufolge auch „Aktionspläne für eine entwaldungsfreie und nachhaltige Rindertierhaltung in der Wertschöpfungskette Milch für die Regionen Meta und Caquetà“ erarbeitet werden. Mit dem zuständigen Partnerministerium in Kolumbien werde aktuell an einer Einführung eines Systems zur Überwachung der Entwaldung gearbeitet, schreibt die Bundesregierung. Hierfür würden „Arbeitsbeziehungen aufgebaut und Arbeitspläne entwickelt.“

Die Fortschritte des Projektes beurteilt die Bundesregierung positiv. Die Beratung der Rindertierhalterfamilien habe begonnen, Feldberater würden in nachhaltiger und entwaldungsfreier Tierhaltung geschult. Eine „große Herausforderung“ stelle allerdings die hohe Personalfluktuation in den kolumbianischen Partnerorganisationen dar, räumt die Bundesregierung in ihrer Antwort ein. Zu den Partnerorganisationen gehören unter anderem die APC-Colombia, die der Bundesregierung zufolge die Koordination mit den nationalen und Regionalen Partnern koordiniert, sowie die GOPA Worldwide Consultants GmbH, die unter anderem für die Beratung der Tierhalter und die Abstimmung von Aktionsplänen zuständig ist.

Eine Evaluierung finde mittels repräsentativer Stichproben statt, Berichte würden in der GIZ Datenbank Evaluierung veröffentlicht, heißt es in der Antwort.

Die AfD-Fraktion hatte in ihrer Anfrage unter anderem wissen wollen, welche Einzelmaßnahmen des Projekts bereits verwirklicht wurden und wie die lokale Bevölkerung eingebunden wird.

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