FDP fordert gezielte Arzneimittelförderung gegen Covid-19
Berlin: (hib/PK) FDP-Fraktion fordert eine gezielte Erforschung und Förderung von erfolgversprechenden Medikamenten gegen das Coronavirus. Sollten sich Mutationen des Virus stark verbreiten, die ein höheres Ansteckungspotenzial haben und gegen die der Impfschutz womöglich weniger wirksam sei, werde die Bedeutung von Arzneimitteln gegen Covid-19 weiter steigen, heißt es in einem Antrag (19/28434) der Fraktion.
Ein einzelnes wirksames Medikament als Allheilmittel gegen Covid-19 gebe es bislang nicht. Die klinische Forschung setze derzeit einerseits auf Arzneimittel, die schon gegen eine andere Krankheit zugelassen oder in der Entwicklung seien, weil es weniger aufwendig sei, sie umzufunktionieren. Hinzu kämen Projekte zur Neuentwicklung gegen Corona.
Aktuell gebe es zwar viele Studien zu Arzneimitteln gegen Sars-Cov-2, schätzungsweise 750 Substanzen würden in Studien der Phase zwei und drei getestet. Dadurch würden jedoch Ressourcen in kleinen, teils nicht aussagekräftigen Tests vergeudet.
In den USA werde die Entwicklung und Herstellung neuer Wirkstoffe beschleunigt, indem die klinische Forschung, ausgestattet mit umfangreichen Finanzmitteln, stärker auf große Studien mit den aussichtsreichsten Kandidaten setze.
Die Abgeordneten fordern unter anderem, das Genehmigungsverfahren für klinische Studien und die Zulassungsverfahren für erfolgreich getestete Medikamente gegen das Coronavirus zu beschleunigen. Es solle ein Beauftragter ernannt werden, der die Entwicklung, klinische Prüfung und Zulassung von Arzneimitteln gegen Sars-Cov-2 begleitet.
Der Einsatz neuer Medikamente gegen das Coronavirus solle zudem frühzeitig mit einer Strategie begleitet werden. Gemeinsam mit der EU solle geprüft werden, welche Förderungsmechanismen für die Entwicklung erfolgversprechender Arzneimittelkandidaten benötigt werden.