Konsequenzen aus dem Nationalen Bildungsbericht
Berlin: (hib/ROL) Konsequenzen aus dem Nationalen Bildungsbericht zu ziehen, das fordert die AfD-Fraktion in einem Antrag (19/27203). Danach soll durch die Förderung und Konzentrierung auf die Kernfächer, die für die Erlangung eines Hauptschulabschlusses nötig sind, darauf hingewirkt werden, dass sich der Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss wieder verringert. Ferner sollen die Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss durch Fördermaßnahmen für einen nachträglich zu absolvierenden Hauptschulabschluss qualifiziert werden und hierbei insbesondere junge Männer in den Blick genommen werden. Den Jugendlichen soll in der Schule durch zusätzliche Anstrengungen in der Berufsberatung verdeutlicht werden, welchen hohen Wert in Deutschland die Absolvierung einer Berufsausbildung habe und wie schwer es für Schulabsolventen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sei, im Berufsleben zu bestehen. Diese Bemühungen müssten auch gegenüber Migranten erfolgen. Ferner sollen bereits in der Grundschule die schriftsprachlichen Kompetenzen der Schüler als wichtige Voraussetzung für den Schulerfolg gefördert und dabei auf bewährte Lernmethoden gesetzt werden. Die Sprachförderung von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund soll ausgebaut und so die ungleichen Voraussetzungen der Schüler bei Eintritt in die Grundschule ausgeglichen werden.
Die AfD weist drauf hin, dass die Daten des Nationalen Bildungsberichts „Bildung in Deutschland 2020“, die in den Bericht eingeflossen seien, noch aus der Zeit vor der Corona-Pandemie stammen würden. Demnach gebe es positive Entwicklungen wie die zunehmende Bildungsbeteiligung, den quantitativen Ausbau des Bildungspersonals, die kontinuierlich gestiegenen Bildungsausgaben und einen insgesamt gestiegener Bildungsstand. Neben den Erfolgen zeige der Bildungsbericht 2020 aber auch, dass sich die Bildungssituation in Deutschland in einigen Bereichen verschlechtert habe. So sei beispielsweise der Anteil derjenigen Schüler, die die Schule ohne zumindest einen Hauptschulabschluss verlassen, von 5,7 Prozent im Jahr 2013 auf 6,8 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Unter diesen Schülern ohne Schulabschluss seien mehr junge Männer als junge Frauen, außerdem gebe es über alle Bildungsphasen hinweg Menschen mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen. Es seien gerade diese Kompetenzen, die eine wichtige Voraussetzung für den späteren Schul- beziehungsweise Studienerfolg darstellten. 17 Prozent der Erwachsenen im Alter von 25 bis unter 65 Jahren hätten im Jahr 2018 keinen beruflichen Bildungsabschluss. Zudem zeige sich hierbei, dass die 25- bis unter 65-Jährigen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren sind, zu 28 Prozent keinen beruflichen Abschluss hätten.