Ausbau des südlichen Gaskorridors
Berlin: (hib/FNO) Die erste Ausbauphase der Gaspipeline zwischen Italien und Aserbaidschan ist fertiggestellt. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (19/24815) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/23660). Vorbehalte Spaniens, wonach keine weitere Gasinfrastruktur in Europa nötig sei, teile die Bundesregierung nicht. Zum einen können die Leitungen zukünftig möglicherweise für den Transport von Wasserstoff oder synthetischen Gasen genutzt werden, zum anderen steige der Erdgasbedarf in Europa in den nächsten Jahren. Dies liege an der sinkenden Eigenproduktion innerhalb der EU und einem Kohle- und Atomausstiegszenario mehrerer EU-Mitgliedsländer. Daher werde besonders in der Übergangsphase hin zu den erneuerbaren Energien mittelfristig mehr Gas benötigt. Somit trage auch das Erdgas, welches über den südlichen Gaskorridor transportiert wird, zu den CO2-Einsparzielen bei, soweit es klimaschädlichere Energieträger ersetzt.
Die Pipeline ist den Angaben zufolge in mehrere Abschnitte gegliedert und führt durch die Länder Aserbaidschan, Georgien, Türkei, Griechenland, Albanien und Italien. Das Gas kommt aus der Förderregion Shah Deniz. Sollte die Leitung ausgebaut werden, könnten weitere aserbaidschanische Lagerstätten angeschlossen werden. Zu Plänen anderer Länder, etwa Russlands, Gas in die Pipeline einzuspeisen, sei nichts bekannt. In der Antwort findet sich zudem eine Liste der am südlichen Gaskorridor beteiligten Unternehmen.