Sorge über Corona-Mutationen
Berlin: (hib/PK) Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat sich erneut mit der Corona-Infektionslage und dem angelaufenen Impfprogramm befasst. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erläuterte den Abgeordneten am Mittwoch den aktuellen Stand.
Spahn betonte, die Infektionszahlen seien viel zu hoch und weit entfernt von den angestrebten Zielvorgaben. Auch in einigen ländlichen Regionen sei das Infektionsgeschehen dynamisch. Dies hänge womöglich mit privaten Kontakten zusammen. Viele Menschen unterschätzten offenbar das Risiko, sich auf privater Ebene zu infizieren.
Spahn ging auch auf die besonders ansteckenden Virus-Mutationen ein, die unter anderem in Großbritannien, Irland und Südafrika aufgetreten sind. In wenigen Tagen seien dort die Inzidenzen stark gestiegen. Mit einer angepassten Einreiseverordnung und speziellen Tests zur Ermittlung der Corona-Varianten (Genomsequenzierung) soll auf die zunehmend verbreiteten Mutationen reagiert werden.
Zuversichtlich zeigte sich Spahn wegen der Impfstoffe, die entweder schon zugelassen sind oder kurz vor einer Zulassung stehen. So werde nun auch der Impfstoff der US-Firma Moderna ausgeliefert. Weitere erfolgversprechende Impfstoffe befänden sich noch in der Pipeline, darunter der von AstraZeneca und von Johnson & Johnson.
Einer Impfpflicht erteilte der Minister erneut eine klare Absage. Spahn kritisierte zugleich Falschmeldungen über angebliche schwere Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen, die unter anderem über Messengerdienste verbreitet würden. Umso wichtiger seien verlässliche Informationen. Die Impfakzeptanz sei zuletzt in der Bevölkerung wieder gestiegen.