Die SED-Opferbeauftragte beim Tag der Deutschen Einheit 2023 in Hamburg
33 Jahre nach der Wiedervereinigung wurde unter dem Leitmotiv „Horizonte öffnen“ der Tag der Deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober mit einem Bürgerfest in Hamburg gefeiert.
Evelyn Zupke: „Für mich ist der Tag der Deutschen Einheit ein Tag des Glücks und ein Tag der Dankbarkeit. Mir ist es wichtig, dass wir gerade an einem solchen Tag auch die Menschen nicht aus dem Blick verlieren, die in der DDR für Freiheit und Selbstbestimmung gekämpft haben. Ohne diese Menschen hätte es keine Friedliche Revolution und keine Deutsche Einheit gegeben.“
Im Rahmen der Festveranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit präsentierte sich der Deutsche Bundestag auf dem Hamburger Rathausmarkt. Im nachgebauten Plenarsaal erlebten Besucherinnen und Besucher hautnah, wie die Herzkammer der Demokratie arbeitet. In diesem Jahr war die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur beim Deutschen Bundestag erstmals beim Tag der Deutschen Einheit mit einem eigenen Stand im Kommunikationsforum des Deutschen Bundestages vertreten.
Zum Auftakt des Bürgerfestes besuchte die SED-Opferbeauftragte am 2. Oktober den Stand des Bundesarchivs und informierte sich über die Angebote des Stasi-Unterlagen-Archivs. Für viele Betroffene der SED-Diktatur ist die Einsicht in ‚ihre‘ Akten des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR besonders wichtig. Mit Hilfe der Akten können Betroffene das erfahrene Unrecht nachlesen und belegen; die Akten sind auch die wesentliche Grundlage für eine Rehabilitierung und Wiedergutmachung.
Bei einem von Evelyn Zupke moderierten Zeitzeugengespräch am Nachmittag des 2. Oktobers im Kommunikationsforum des Deutschen Bundestages sprach die Opferbeauftragte mit den in Hamburg lebenden Zeitzeugen Horst Savelsberg und Andreas Thieme – beide waren ehemalige politische Häftlinge in der DDR. „Seit vielen Jahren berichten die beiden ehemaligen politischen Häftlinge in Norddeutschland an Schulen vom ihrem Leben in der SED-Diktatur. Bessere Botschafter für den unschätzbaren Wert unserer heutigen Demokratie im wiedervereinigten Deutschland als die beiden, kann es für mich nicht geben“, betonte Evelyn Zupke nach dem Gespräch.
Im Anschluss an das Gespräch war die SED-Opferbeauftragte mit weiteren ehemals politisch Verfolgten, die heute in Hamburg leben, und ihren Angehörigen sowie Annkathrin Kammeyer und Simon Kuchinke, beide SPD- Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft, zu einem Austausch im Hamburger Rathaus verabredet. Auf Einladung des Hamburger Senats waren die ehemals politisch Verfolgten auch zum Festakt in die Elbphilharmonie eingeladen.
Bei dem Gespräch im Rathaus ging es um die Fragen: „Wo stehen wir heute, 33 Jahre nach der Wiedervereinigung, mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur? Was wurde aus Sicht der Betroffenen schon erreicht und was muss sich noch dringend ändern?“
Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Michaelis und dem Festakt in der Elbphilharmonie war die SED-Opferbeauftragte im Forum Plenarsaal des Bundestages auf dem Rathausmarkt zu Gast. Gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern diskutierte sie zum Thema „Die Unterstützung für die Opfer der SED-Diktatur ist unsere gemeinsame gesamtdeutsche Verantwortung!“
Am Stand der SED-Opferbeauftragten sind die Bürgerinnen und Bürger mit der SED-Opferbeauftragten und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch gekommen und haben sich über die Arbeit der Oberbeauftragten informiert.