18.10.2024 | Parlament

Ankündigung: Beratung für Opfer von SED-Unrecht in Düsseldorf am 15.11.2024

Das Bild zeigt einen Gefängnistrakt mit Zelltüren sowie ein Plakat (Ankündigung) mit den wichtigsten Informationen zu Beratungstag.

Gefängnistrakt im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen sowie die Ankündigung für den Beratungstag in Düsseldorf. (Collage) (© DBT Team Zupke (Hintergrund) / Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (Plakat))

Am 15. November 2024 findet von 10.00 - 15.00 Uhr im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf ein offener Beratungstag in Nordrhein-Westfalen für die Opfer von SED-Unrecht statt. Er wird unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Landesregierung NRW für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern Heiko Hendriks durchgeführt. Die Beratung wird Betroffenen von SED-Unrecht - ohne Anmeldung - vor Ort durch einen Mitarbeiter des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur angeboten. Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke steht Bürgerinnen und Bürgern zusätzlich von 13.00 - 15.00 Uhr in einer Sprechstunde für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Die SED-Opferbeauftragte hat sich seit ihrem Amtsantritt immer wieder dafür eingesetzt, dass auch in Westdeutschland lebenden Betroffenen ein möglichst wohnortnaher Zugang zu Beratung und zu Hilfs- und Unterstützung angeboten wird. In den ostdeutschen Bundesländern gibt es durch die jeweiligen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit ihren Behörden seit vielen Jahren größere (psychosoziale und juristische) Beratungsstellen. In Westdeutschland besteht dieses Angebot nicht. Nur Niedersachsen bietet zwei Mal jährlich „Beratung für Verfolgte der SBZ/DDR“ durch ihr Innenministerium an. 

Aus Sicht der Opferbeauftragten stehen aber auch in Westdeutschland lebende Betroffene von SED-Unrecht vor großen zu bewältigenden Herausforderungen: Ihre Biografien zur Zeit der Deutschen Teilung waren von Flucht, Häftlingsfreikauf und Ausreise aus der DDR geprägt und nicht wenige, die nach der Einheit nach Westdeutschland zogen, waren zuvor in der DDR von beruflicher oder sozialer politischer Verfolgung durch das SED-Regime betroffen. Dabei bewegen sie sich - anders als in den ostdeutschen Bundesländern - dann häufig in einem Umfeld, das diese Erlebnisse nicht einordnen kann und in dem das SED-Unecht in der medialen Öffentlichkeit weniger thematisiert wird. Deshalb ist die SED-Opferbeauftragte dankbar, dass es in NRW mit dem Spätaussiedlerbeauftragten auch einen institutionellen Ansprechpartner gibt und dass zusammen mit Heiko Hendriks dieser erste offene Beratungstag organisiert werden konnte.

Im Anschluss wird am Nachmittag des 15. Novembers im Gerhart-Hauptmann-Haus eine Ausstellung mit Bildern des ehemaligen politischen Häftlings der DDR Gino Kuhn eröffnet werden, die auch danach im Foyer von Interessierten besucht werden kann. Ab 16.00 hat der Beauftragte Hendriks Vertreter von Opfern des SED-Regimes in NRW zu seinem alljährlichen sechsten Runden Tisch eingeladen, an dem auch die Opferbeauftragte mit einem Grußwort teilnehmen wird.