Dienstälteste Vizepräsidentin: Petra Pau
Seit dem 7. April 2006 ist die mittlerweile fraktionslose Abgeordnete Petra Pau (ehemals Fraktion Die Linke) Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Am 26. Oktober 2021 wurde sie vom Bundestag erneut in dieses Amt gewählt. Pau gehört dem Bundestag seit 1998 an. Bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 war sie über die Landesliste Berlin ihrer Partei Die Linke wiedergewählt worden. Sie vertritt den Wahlkreis Berlin-Marzahn-Hellersdorf.
2006 war Petra Pau von ihrer Fraktion als zweite Kandidatin für die Wahl zur Vizepräsidentin nominiert und vom Bundestag im ersten Wahlgang gewählt worden, nachdem der ursprüngliche Kandidat Prof. Dr. Lothar Bisky zuvor in vier Wahlgängen nicht die notwendige Stimmenzahl erreicht hatte.
1998: Einzug in den Bundestag
Petra Pau wurde am 9. August 1963 in Berlin geboren. Nach der Polytechnischen Oberschule war sie Pionierleiterin und schloss ein Studium als Lehrerin für Deutsch und Kunsterziehung ab. 1983 trat sie der SED bei, aus der 1990 die PDS und später die Linkspartei.PDS hervorging. Bis 1985 arbeitete sie als Lehrerin und Pionierleiterin. Danach studierte Pau an der SED-Parteihochschule, die sie 1988 als Diplomgesellschaftswissenschaftlerin verließ.
Für die PDS war sie von 1995 bis 1998 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. 1998 erlangte sie im Wahlkreis Berlin-Mitte/Prenzlauer Berg ein Direktmandat und zog in den Bundestag ein. Pau war von 2000 bis 2002 stellvertretende Vorsitzende der PDS-Fraktion. In der Wahlperiode von 2002 bis 2005, in der die PDS an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, zog sie fraktionslos als Direktkandidatin in den Bundestag ein. Seit Oktober 2005 war sie bis zu Liquidation der Linksfraktion am 6. Dezember 2023 erneut stellvertretende Fraktionsvorsitzende für den Bereichen Bürgerrechte und Demokratie.