Internationales

Teilnehmerin des Monats Mai 2022: Leah

Leah steht vor einem Regal mit Bierflaschen.
Leah mit ihrer Gastfamilie
Leah steht in der Kuppel des Reichstagsgebäudes.

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(© Leah B.)

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Leah mit ihrer Gastfamilie (© Leah B.)

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Leah steht in der Kuppel des Reichstagsgebäudes. (© Leah B.)

Der Deutsche Bundestag und das US-Außenministerium freuen sich, Leah B. als amerikanische Teilnehmerin des Monats Mai 2022 des Parlamentarischen Patenschafts-Programms PPP/ CBYX bekannt zu geben!  Leah, eine CBYX-Teilnehmerin aus Colorado, ist bei einer Gastfamilie in Berlin untergebracht.

Die COVID-Beschränkungen hinderten Leah daran, während ihrer letzten beiden Highschool-Jahre in den Vereinigten Staaten ihre beruflichen Möglichkeiten wirklich zu erkunden.  Aus diesem Grund sah sie ihr Austauschjahr als Gelegenheit, so viele Dinge wie möglich auszuprobieren.  Mit vier Praktika in fünf Monaten hat Leah dies auch geschafft!  Nach Abschluss ihrer Deutschausbildung und des deutschen Highschool-Semesters fing Leah in einer Zahnarztpraxis an. In der Erwartung, nur in der Verwaltung zu arbeiten, war Leah schockiert, als sie sich am ersten Tag als Assistentin bei den Patienten wiederfand!  Auch wenn der Einsatz von Absauganlagen bei zahnärztlichen Eingriffen nicht ihr endgültiger Berufswunsch ist, stellt Leah fest: „Das Praktikum in der Zahnarztpraxis war eine der interessantesten Erfahrungen meines Lebens! Ich habe so viel über etwas gelernt, das ich nie als Beruf in Betracht gezogen hatte“.

Leah war auch sehr daran interessiert, mehr darüber zu erfahren, warum Deutschland oft ein Synonym für Bier ist, also fragte sie bei zwei Brauereien nach Praktika an, und beide nahmen sie an. Ihr erstes Praktikum absolvierte sie bei Bräugier Craftbier, wo sie in der Buchhaltung und im Social Media Marketing mitwirkte.  Dies war eine großartige Möglichkeit, ihre Kenntnisse im Bereich der sozialen Medien zu erweitern, die Leah in ihrer freiwilligen Arbeit an der High School erworben hatte, und verschaffte ihr einzigartige Einblicke in die Führung eines verbraucherorientierten Unternehmens.  Ihre zweite Erfahrung in einer Brauerei war die Arbeit in der Produktion von Lemke Berlin, einer großen Brauerei in Berlin.  Die Arbeit in der Produktion war harte, körperliche Arbeit und Leah scherzt, dass „ich in dieser Zeit keine Mitgliedschaft im Fitnessstudio brauchte!“  An ihrem zweiten Arbeitstag wurde sie sogar geduscht, leider mit Bier, als sie vergaß, ein Ventil abzudrehen, bevor sie einen Schlauch abzog.  Leah weist darauf hin, dass man, nachdem man einmal nass geworden ist, lernt, die Ventile immer zweimal zu überprüfen, damit man denselben Fehler nicht noch einmal macht!

Da in Deutschland nicht viele Frauen als Brauerinnen arbeiten, wurden Leah und die andere Frau, die bei Lemke Berlin arbeitet, am Internationalen Frauentag in den sozialen Medien vorgestellt und nahmen an einer speziellen Veranstaltung zum Thema Frauenbrauen teil, um mehr Frauen für diesen Beruf zu begeistern.

Leah macht derzeit ein Praktikum als Lehrassistentin an einer Sonderschule, was ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen mit neurologischen und körperlichen Behinderungen neu entfacht hat.  Leah lernte diese Arbeit als Mitglied des Unified Pals Clubs ihrer Fort Collins High School in den Vereinigten Staaten kennen, aber erst durch ihr derzeitiges Praktikum hat sie ihre wahre Leidenschaft gefunden. Sie freut sich darauf, an der Oregon State University Neurowissenschaften zu studieren, was der nächste Schritt auf ihrem Weg sein wird.

Leah hat auch viel von ihrer Gastfamilie gelernt. Von ihrem Schlafzimmerfenster im Haus der Gastfamilie im ehemaligen Ostberlin aus kann Leah sehen, wo früher die Berliner Mauer stand.  Dank der Erzählungen ihrer Gasteltern über das Aufwachsen in Ost-Berlin während des Kalten Krieges hat Leah ein neues Gefühl für Geschichte bekommen.  Auch ihre Gastfamilie hat durch die Aufnahme von Leah neue Dinge gelernt.  Leah liebt mexikanisches Essen und freute sich, ihre Gasteltern mit Tacos aus einem Taco-Truck bekannt zu machen.  Leah hatte auch die Gelegenheit, ihren Gastschwestern eine große Schwester zu sein. Da sie zu Hause in den Vereinigten Staaten die Jüngste ist, genießt Leah die Rolle der älteren Schwester sehr.

Ihr Gastvater hat Leah auch ermutigt, zu helfen, wo immer sie kann, und hat sie als Freiwillige zu den ukrainischen Flüchtlingen gebracht, die an den Berliner Bahnhöfen ankommen.  Leah konnte ihre Englisch- und Deutschkenntnisse nutzen, um denjenigen zu helfen, die vor dem russischen Krieg in der Ukraine fliehen.  Die Arbeit mit Menschen, die alles zurückgelassen haben, außer zwei Plastiktüten mit ihren Habseligkeiten oder der Katze, die sie auf dem Arm tragen, hat Leah daran erinnert, wie glücklich sie sich schätzen kann, dass sie als Austauschschülerin die Möglichkeit hat, die Welt zu entdecken.  „Man kann den Fernseher einschalten und sehen, was passiert, aber wenn man vor Ort ist und es mit eigenen Augen sieht, bekommt es eine ganz andere Dimension.“

Herzlichen Glückwunsch, Leah!

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