Internationales

Amerikanischer Teilnehmer des Monats – Will Thomas

Ein junger Mann steht vor einer Tafel.

(© Will Thomas)

Wills Engagement für den Kulturaustausch resultiert aus seinem vorbildlichen Einsatz für den Dienst an der Gemeinschaft sowie die von ihm gezeigte Bereitschaft, seine Erfahrungen mit anderen zu teilen. Will arbeitet freiwillig für das „Rent an American“-Programm des Tübinger Deutsch-Amerikanischen Instituts, in dessen Rahmen er deutsche Klassenräume besucht, Fragen beantwortet und seine Erfahrungen während seiner eigenen Zeit an der High School weitergibt. Seine Schilderungen sind eine echte Lernerfahrung für junge Schüler aus einem anderen Bildungssystem, die zu interessanten Diskussionen über die Funktion des Spracherwerbs an Schulen führen. Will arbeitet auch freiwillig für TüNews INTERNATIONAL, ein vom Tübinger Landratsamt herausgegebenes lokales Nachrichtenmagazin, wo er Texte vom Deutschen ins Englische und umgekehrt übersetzt und Korrektur liest. Das Nachrichtenmagazin wird überwiegend von Flüchtlingen für Flüchtlinge geschrieben und stellt eine weitere einzigartige Erfahrung während Wills Auslandsjahrs dar: Seiner Ansicht nach sind viele Erfahrungen der Verfasser aus dem Leben als Ausländer in Deutschland nachvollziehbar, bieten jedoch auch Überraschungsmomente für die Leser. Obwohl er sich für seine Heimatuniversität keine Leistungen anrechnen lassen kann, hat Will bereits sieben Vorlesungen an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Tübingen besucht, die meisten davon auf Deutsch. Will sollte eigentlich nur vier Monate bei seiner Gastfamilie in Tübingen verbringen – verstand sich jedoch so gut mit ihr, dass die Familie einwilligte, ihn während der gesamten Dauer seines Aufenthalts in Deutschland zu beherbergen.

Ende letzten Jahres vereinbarte Will ein Treffen mit seinem Paten aus dem Deutschen Bundestag, Christian Kühn (Bündnis 90/Die Grünen), um mit ihm in seinem Wahlkreisbüro Ideen auszutauschen. Die beiderseitigen Vorbereitungen und echtes Interesse führten dazu, dass beide Seiten sich gleichermaßen intensiv am Dialog beteiligten; der Bundestagsabgeordnete und der amerikanische Student der Politikwissenschaften und Organisator für Basisdemokratie fanden in ihren unterschiedlichen Erfahrungen mit Politik eine gemeinsame Grundlage. Das Treffen dauerte viel länger als geplant und musste von einem Mitarbeiter beendet werden, damit Christian Kühn zu seinem nächsten Termin eilen konnte. Die Begegnung übertraf nicht nur Wills Erwartungen im Vorfeld des Treffens, von dem er sich nicht viel mehr als einen schnellen Fototermin erhofft hatte, sondern führte auch zur Festlegung weiterer Termine und sogar einem Praktikumsangebot in Christian Kühns Wahlkreisbüro – in das Will gerne einwilligte.

Das ganze Gespräch hat mich umgehauen und verlief besser, als ich zu hoffen gewagt hätte. Es hat mich sehr bestärkt, von einem Mitglied des Bundestags gebeten zu werden, mich mit ihm über meine Erfahrungen und meine Arbeit auf politischem Gebiet auszutauschen und sogar Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch mit ihm zu haben. Wir unterhielten uns die ganze Zeit auf Deutsch, und ich beantwortete auch einige Fragen, die er zum politischen System in den USA hatte (er ist noch nie in den USA gewesen). Ich freue mich sehr darauf, erneut mit ihm sprechen zu dürfen.

Ich kann allen Beteiligten nicht genug danken. An diesem Programm teilzunehmen ist etwas, wovon ich in den letzten fünf Jahren geträumt habe. Ich danke Ihnen allen dafür, dass mein Traum Wirklichkeit geworden ist.

American Participant of the Month – Will Thomas

Will’s dedication to cultural exchange emerges out of his true commitment to community service and the willingness he has shown to share his own experience. Will volunteers with the German American Institute Tübingen’s „Rent an American“ program, where he visits German classrooms, answers questions and shares experiences about his own high school life. His stories mark a true learning experience for young students from a different education system, provoking interesting discussions about the role of language acquisition in schools. Will also volunteers with TüNews INTERNATIONAL, a local news magazine put out by the Tübingen Landratsamt, where he proof-read and translated texts from German to English and vice-versa. The magazine is mostly written by refugees for refugees and marks another unique experience to Will’s year abroad: He feels that many of the writers’ experiences about foreigners in Germany were relatable while also being eye-opening. Despite being unable to transfer credits back to his home university, Will has already taken seven courses with the University of Tübingen’s political department – most of them in German. Will was supposed to stay with his host family in Tübingen for just four months: However things have went to well that they agreed to host him for the entire duration of his stay in Germany.

Towards the end of last year, Will set up a meeting with his „godparent“ from the German Bundestag, Christian Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) to meet and exchange ideas in his regional office. Reciprocal preparations and genuine interest, meant that both parties found themselves likewise engaged in the dialogue; the member of parliament and the American political science student and grassroots organizer found a common ground in their separate experience of politics. The meeting ran over, and had to be halted by a staffer, with Christian Kühn hurrying off to his next appointment. The encounter did not only exceed Will’s expectations for what he hoped would be more than a quick photo-op but resulted in the setup of future meetings and even an internship offer in Christian Kühn’s Wahlkreisbüro – which Will has gladly accepted.

The entire interaction blew me away and went better than I had imagined. It was extremely affirming to me to be asked by a member of the Bundestag to share my experience working in politics and even to have the chance to speak at length with him. We spoke all in German and I also answered some questions he had about the US political system (he has never visited the USA). I am immensely looking forward to speaking with him again.

I feel like I cannot thank everyone enough. Participating in this program is something I dreamed of for the past 5 years. Thank you all for allowing me to make my dreams reality.