IPS-Kolloquium 2012
Jährlich treffen sich Vertreter der Alumni-Vereine des Internationalen Parlaments-Stipendiums des Deutschen Bundestages in Berlin, um über die Aktivitäten ihrer jeweiligen Alumni-Vereinigungen zu berichten und aktuelle Anliegen zu besprechen. Vom 24. bis 26. Mai 2012 kamen wieder engagierte junge Leute aus 28 Ländern in Berlin zusammen und nahmen am diesjährigen IPS-Kolloquium teil.
Der inzwischen legendär gewordene IPS-Stipendiatenabend war ein wunderbarer Einstieg in das Kolloquium und ermöglichte den IPS-Alumni einen ersten Austausch mit den diesjährigen Bundestagsstipendiaten, der am darauf folgenden Tag noch inhaltlich vertieft wurde. Die fünf Stipendiatengruppen „Aller guten Dinge sind drei“, „Ausschuss für Spaß und Sonstiges“, „Quasi IPS sozusagen“, „ZweiG“ und „Gruppe 5“ haben ein buntes Bühnenprogramm auf die Beine gestellt und dadurch bewiesen, dass sie nicht nur politisch engagiert sondern auch künstlerisch begabt sind. Bei den anschließend vorgestellten „Ländertischen“ konnten die Gäste des Abends die Kultur und Traditionen der jeweiligen Länder näher kennen lernen sowie herrliche Spezialitäten kosten.
Am zweiten Tag wurden die IPS-Alumni im Paul-Löbe-Haus durch den Leiter der Unterabteilung Internationale Beziehungen, Herrn MDg Prosper Schücking, sowie durch das Referat WI 4, nämlich Herrn Marc Bomhoff, Frau Dolorès Stammer, Frau Angelika Pendzich-von Winter, Herrn Mario Schalla und Herrn Stefan Koritzky begrüßt und in die Thematik des Kolloquiums eingeführt. Einen thematischen Schwerpunkt des IPS-Kolloquiums bildete die Frage nach dem Einsatz sozialer Medien in der IPS-Alumniarbeit. Ruslan Bakhishov aus Aserbaidschan (IPS 2011) hat einen Kurzvortrag zum Thema „Möglichkeiten und Risiken sozialer Netzwerke für die Alumni-Arbeit“ gehalten und somit die anschließende Diskussion initiiert. In seinem Vortrag thematisierte Herr Bakhishov die Definition und Funktionen sozialer Netzwerke sowie die Vor- und Nachteile der virtuellen Vernetzung. Ein offensichtlicher Vorteil sozialer Netzwerke wie Facebook besteht darin, dass sich die zukünftigen IPS-Stipendiaten schon vor dem Beginn des Programms in Berlin online vernetzen und sich auf diese Weise virtuell kennen lernen können. In diesem Zusammenhang wurden auch die Facebook-Gruppen erwähnt, die von einzelnen Jahrgängen zum Zweck der Kontakterhaltung gegründet worden sind. Nicht außer Acht gelassen wurden auch die Nachteile von Facebook, wie etwa Ideendiebstahl oder mangelnder Datenschutz. Die darauf folgende Diskussion mit den ehemaligen IPS-Stipendiaten brachte interessante Fragen auf den Tisch, unter anderem Vor- und Nachteile von IPS-Facebook-Gruppen sowie mögliche Alternativen für die Alumni-Arbeit, wie z. B. Stammtische und regelmäßige Treffen der Alumni, E-Mail-Austausch statt sozialer Netzwerke, Info-Veranstaltungen und Coachings für potenzielle Bewerber, Verteilung von Flyern und Erstellung von Broschüren mit praktischen Tipps für den Aufenthalt in Berlin und das Praktikum im Deutschen Bundestag.
Noch intensiver wurde der Informationsaustausch, als sich die Länder- und Gruppensprecher/innen des IPS 2012 der Diskussionsrunde angeschlossen haben. Sie zeigten ein reges Interesse an der IPS-Alumni-Arbeit und stellten den Vertretern der IPS-Alumni-Vereine Fragen bezüglich der Tätigkeit und der Funktionsweise dieser Vereine. Dabei rückte das Thema soziale Netzwerke wieder in den Vordergrund, indem die Facebook-Gruppe „IPS-International“ als Austauschplattform für IPS-Alumni aus allen Jahrgängen und Ländern erwähnt wurde.
Im Sinne der Kontakterhaltung hat Herr Marc Bomhoff erneut auf die IPS-Datenbank hingewiesen und die IPS-Alumni aufgefordert, eventuelle Änderungen deren Kontaktdaten dem Referat WI 4 zum Zweck der Aktualisierung mitzuteilen.
Zum Abschluss des diesjährigen IPS-Kolloquiums hat Herr Marc Bomhoff Informationen zum aktuellen IPS-Programm mitgeteilt und in erster Linie die Stiftungsreisen der Stipendiaten thematisiert. Im Rahmen des aktuellen IPS-Programms haben die Stipendiaten zwei Stiftungsreisen, wobei eine davon innerhalb und eine außerhalb von Berlin stattfindet. Dabei sollte sowohl eine regierungsnahe als auch eine oppositionsnahe politische Stiftung besucht werden. Darüber hinaus werden Stiftungsnachmittage organisiert, bei denen die Stipendiaten über das Stiftungswesen im Allgemeinen und über das politische Profil der jeweiligen Stiftung informiert werden. Im Anschluss wurde das „IPS-Programm für die arabischen Staaten“ angesprochen, dessen Ziel in der Förderung der Demokratisierungsbewegungen und -prozessen in den arabischen Staaten besteht und das im Herbst 2012 für vier Wochen angeboten wird.
Jedes Jahr ermöglicht das IPS-Kolloquium einen intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den IPS-Ländern und den IPS-Generationen. Durch das Internationale Parlaments-Stipendium ist es dem Deutschen Bundestag gelungen, einen signifikanten Beitrag zur Völkerverständigung und zur Stärkung von Demokratie und Frieden zu leisten.
Text von Daniela Coseac