Überweisungen im vereinfachten Verfahren
Ohne Aussprache hat der Bundestag am Donnerstag, 12. September 2024, folgende Vorlagen zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen:
Staatliche Kreditaufnahme und Kindertagesbetreuung: Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur „periodengerechten Veranschlagung von Zinsausgaben im Rahmen der staatlichen Kreditaufnahme und eines Dritten Gesetzes zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung“ (20/12771, 20/13165) wurde zur federführenden Beratung an den Haushaltsausschuss überwiesen. Zinsausgaben des Bundes sollen innerhalb seiner Haushaltsführung zukünftig periodengerecht veranschlagt und gebucht werden. Im Ergebnis soll dadurch aus den einzelnen Kreditaufnahmen des Bundes eine gleichmäßige Belastung über die Laufzeit des Wertpapiers entstehen. Dabei sollen über die gesamte Laufzeit eines Wertpapiers hinweg die veranschlagten Zinsausgaben in Summe weiterhin den Gesamtkosten und die Inanspruchnahme der Kreditermächtigungen in Summe dem Nennwert entsprechen. Die über die Laufzeit veranschlagte Kreditaufnahme soll bei Fälligkeit des Wertpapiers vollständig getilgt werden. Darüber hinaus soll der Fokus des Kita-Qualitätsgesetzes künftig ausschließlich auf die Weiterentwicklung der Qualität gelegt werden. Die Möglichkeit, Maßnahmen zur Entlastung der Eltern bei den Beiträgen zu ergreifen, soll künftig entfallen. Ergänzt wird zudem die Vorgabe, dass die Länder künftig immer mindestens eine Maßnahme zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften ergreifen müssen. Um den Ländern ausreichend Zeit zu geben, die neuen Vorgaben umsetzen und gegebenenfalls bei ihren Maßnahmen umzusteuern, ist Übergangsfrist bis 31. Dezember 2025 vorgesehen.
Vielfaltsfördernde Pflanzenzüchtung: Ein Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Aufgaben und Herausforderungen einer vielfältigen und vielfaltsfördernden Pflanzenzüchtung“ (20/5300) wird federführend im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft beraten. Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Wasser- und Abfallwirtschaft: Ein weiterer Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Chancen und Risiken der Digitalisierung kritischer kommunaler Infrastrukturen an den Beispielen der Wasser- und Abfallwirtschaft“ (20/8888) wird zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Digitales überwiesen. Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Bakteriophagen: Ein Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Bakteriophagen in Medizin, Land- und Lebensmittelwirtschaft – Anwendungsperspektiven, Innovations- und Regulierungsfragen“ (20/7600) wird federführend im Ausschuss für Gesundheit beraten Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Rezyklateinsatz: An den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz überwiesen wurde der Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Strategien und Instrumente zur Verbesserung des Rezyklateinsatzes“ (20/10700). Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Krisenvorhersage: Der Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Krisenradar – Resilienz von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft durch Krisenvorhersage stärken“ (20/11890) wurde zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Inneres und Heimat überwiesen. Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Grundstoffindustrie I: Der Wirtschaftsausschuss befasst sich federführend mit dem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Alternative Technologiepfade für die Emissionsreduktion in der Grundstoffindustrie (Ergebnisbericht)“ (20/11555). Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Grundstoffindustrie II: Ebenfalls im Wirtschaftsausschuss wird der Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Alternative Technologiepfade für die Emissionsreduktion in der Grundstoffindustrie (Langfassung)“ (20/11556) federführend beraten. Es handelt sich dabei um einen vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verfassten Arbeitsbericht.
Passgesetz und Personalausweisgesetz: Ein Gesetzentwurf von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zur Korrektur schwebender Änderungen im Passgesetz, im Personalausweisgesetz und im eID-Karte-Gesetz (20/12807) wurde zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Inneres und Heimat überwiesen. Wie die Fraktionen schreiben, sind durch das Gesetz zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen vom 3. Dezember 2020, durch das Registermodernisierungsgesetz vom 28. März 2021 und das Gesetz zur Modernisierung des Pass-, des Ausweis- und des ausländerrechtlichen Dokumentenwesens vom 8. Oktober 2023 Änderungen im Passgesetz, im Personalausweisgesetz und im eID-Karte-Gesetz vorgenommen worden, die noch nicht in Kraft getreten sind (sogenannte schwebende Änderungen). Durch weitere zwischenzeitlich in Kraft getretene Änderungen derselben Regelungen durch andere Änderungsgesetze seien diese „schwebenden Änderungen“ nun nicht mehr ausführbar. Die betroffenen Änderungen müssten daher entsprechend angepasst werden. Der Gesetzentwurf bezweckt zum einen die Aufhebung der „nicht mehr ausführbaren Änderungsbefehle“ in den genannten Änderungsgesetzen sowie deren Neufassung, damit die betreffenden Vorschriften „so ausgestaltet werden, wie dies ursprünglich vom Gesetzgeber intendiert war“. Dabei werde auch das eID-Karte-Gesetz geändert, um eine „künftige Doppelbelegung eines Absatzes innerhalb der gleichen Norm“ zu vermeiden.
Islamismus: Die AfD-Fraktion hat einen Antrag mit dem Titel „Islamistisches Bedrohungspotenzial erforschen – Wiedereinsetzung des Expertenkreises Politischer Islamismus dringend notwendig“ (20/12803) vorgelegt, der an den Ausschuss für Inneres und Heimat zur federführenden Beratung überwiesen wurde. Die Fraktion fordert darin unter anderem, den „Expertenkreis Politischer Islamismus“ im Bundesinnenministerium als dauerhaftes Fachgremium einzurichten und bestmöglich bei seiner Arbeit zu unterstützen. Bei der Bekämpfung von Extremismus solle der Fokus auf das tatsächliche und statistisch dokumentierte Bedrohungspotenzial gelegt werden. Daran sollten sich alle Budgets und Maßnahmen orientieren. Schließlich solle dem Bundestag ein Bericht über die Ergebnisse der Arbeit des Expertenkreises und über die auf dessen Grundlage ergriffenen Maßnahmen vorgelegt werden.
(vom/12.09.2024)