Förderung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Jugendverbänden
Echte Beteiligung von jungen Menschen in allen Politikfeldern, die sie betreffen, hat Daniela Broda vom Deutschen Bundesjugendring im öffentlichen Fachgespräch der Kinderkommission des Deutschen Bundestages (KiKo) am Mittwoch, 10. Mai 2023, zum Thema Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Jugendverbänden gefordert. „Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist auf allen Ebenen strukturell mitzudenken.“
Broda skizzierte, was ihre Organisation als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Landesjugendringe sowie Interessenvertretung von sechs Millionen jungen Menschen in Deutschland dazu beiträgt. Der Bundesjugendring repräsentiere tausende selbstorganisierte Jugendgruppen im Land. Die Jugendverbände seien „Werkstätten der Demokratie“, wo sich Jugendliche ehrenamtlich engagierten. Die Verbände träten für Freiräume und Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen ein.
Qualitätsstandards für eine gute Beteiligung
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend habe man Qualitätsstandards für eine gute Beteiligung entwickelt, damit Einbindung gelinge. Demnach brauche Beteiligung „förderliche institutionelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen“, müsse alle jungen Menschen einbeziehen, diese qualifiziert anleiten, transparent erfolgen und regelmäßig überprüft werden. „Die Auseinandersetzung mit der Qualität von Beteiligungsprozessen ist grundlegend“, sagte Broda.
Die Qualitätsstandards seien „ein sehr hilfreiches Momentum“, um eine bessere Einbindung von Kindern und Jugendlichen in Verbandsarbeit und ehrenamtliches Engagement zu unterstützen. Broda unterstrich den Bildungsauftrag von Jugendarbeit, auch in Ergänzung der Kinderganztagsbetreuung, die über den reinen Betreuungsgedanken hinausreiche und mahnte an, Kindern und Jugendlichen, die sich engagierten, eine entsprechende Wertschätzung entgegenzubringen.
Verbesserung materieller Existenz von Kindern
Um deren Beteiligung zu ermöglichen und zu verbessern gelte es aber auch die materielle Existenz von Kindern zu verbessern. Die Gesellschaft müsse familiäre Ungerechtigkeiten ausgleichen und so Chancengleichheit herstellen. „Ich kann zur Gesellschaft nur etwas beitragen, wenn auch meine Grundbedürfnisse erfüllt sind. Das muss die Basis sein.“ Insbesondere auch die Jugendarmut sowie die Übergänge vom Kindes- zum Jugendalter sowie von diesem zum Erwachsenwerden gelte es im Blick zu behalten.
Der Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes habe sich als das zentrale Förderinstrument erwiesen. Damit sei es möglich, zahlreiche zivilgesellschaftliche Strukturen abzusichern. Allerdings gerate auch dieser Finanztopf angesichts steigender Kosten überall unter Druck. Dabei müsse es das Ziel bleiben, so viel wie möglich in die direkte Arbeit mit den Kindern zu investieren. Ein großer Schritt wäre es, wenn es gelingen würde, die finanzielle Ausstattung des KJP in Zukunft von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr zu dynamisieren. (ll/10.05.2023)