Bundestag beteiligt sich an der Gedenkkampagne „#WeRemember“
Der Deutsche Bundestag beteiligt sich in diesem Jahr erneut an der Gedenkkampagne „#WeRemember“ des Jüdischen Weltkongresses und der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation.
Jedes Jahr zum 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, rufen die beiden Organisationen dazu auf, sich an der digitalen Erinnerungsaktion in den sozialen Medien zu beteiligen. Menschen auf der ganzen Welt sind aufgerufen, sich mit einem Plakat mit der Aufschrift „#WeRemember“ zu fotografieren und ihre Bilder in den sozialen Medien zu veröffentlichen.
Schriftzug vor dem Reichstagsgebäude
Ziel des Projekts ist es, das Andenken an die sechs Millionen jüdischen Opfer des Nationalsozialismus zu wahren und im Internet ein Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.
Noch bis 29. Januar 2023 wird eine beleuchtete Nachbildung des „#WeRemember“-Schriftzuges mit einer Länge von ungefähr elf Metern auf der Treppe des Westportals des Reichstagsgebäudes platziert und so die Beteiligung des Parlaments nach außen sichtbar gemacht. An der Aktion nehmen neben dem Deutschen Bundestag auch andere nationale Parlamente der Europäischen Union sowie das Europäische Parlament teil.
Gedenkstunde im Plenum
Am Freitag, 27. Januar 2023, erinnert der Deutsche Bundestag in einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus. Anlass ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 78 Jahren. Traditionell gedenken die Abgeordneten rund um den Jahrestag mit einer Veranstaltung im Plenarsaal der Millionen Menschen, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Opfer der Verfolgung durch die Nazis wurden.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eröffnet die Gedenkstunde um 10 Uhr mit einer Ansprache. Sie übergibt das Wort dann an die Zeitzeugin des Holocaust Rozette Kats, die eine Gedenkrede halten wird, ebenso wie Klaus Schirdewahn, der als Vertreter der queeren Community vor dem Plenum sprechen wird. Der Schauspieler Jannik Schümann und die Schauspielerin Maren Kroymann werden darüber hinaus Texte über zwei Opfer vortragen, deren Lebensgeschichten exemplarisch für die Verfolgung sexueller Minderheiten während des Nationalsozialismus sind. (ste/irs/25.01.2023)