Große Anfrage und Antrag zu Pandemiefolgen bei Kindern und Jugendlichen
Der Bundestag hat am Donnerstag, 22. September 2022, über eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Beitrag des Bundes zum Aufholen von pandemiebedingten Lernrückständen bei Kindern und Jugendlichen sowie zur Milderung von psychosozialen Folgen“ (20/3192) beraten. In einem Antrag (20/3489), der ebenfalls beraten wurde, fordert die Unionsfraktion, Kinder und Jugendliche dürften mit den Pandemiefolgen nicht allein gelassen werden. Im Anschluss an die Debatte wurde der Antrag zur weiteren Beratung in den Bildungsausschuss überwiesen.
Auslaufen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“
In ihrer Großen Anfrage erkundigen sich die Unionsabgeordneten unter anderem danach, warum sich Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) dafür entschieden hat, das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ ersatzlos auslaufen zu lassen. An einem regulären Auslaufen von Programmen festzuhalten, sei grundsätzlich das gute Recht einer jeden Bundesregierung, heißt es in der Vorlage. Dafür könne es überzeugende oder weniger überzeugende Gründe geben. „Überzeugend wäre es etwa, wenn die Bundesregierung die vergangenen Monate seit Amtsantritt genutzt hätte, um ein besseres Förderprogramm zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beim Aufholen von Lernrückständen und bei der Milderung von psychosozialen Folgen der Pandemie zu entwickeln, um auf dieser Weise einen nahtlosen Förderübergang sicherzustellen“, schreibt die Unionsfraktion.
Nicht überzeugend ist es ihrer Auffassung nach, ein Programm ersatzlos, ohne alternativen Lösungsansatz, einfach auslaufen zu lassen, da in dessen Folge die Gefahr wachse, „dass Kinder und Jugendliche, aber auch Lehrkräfte, mit den alltäglichen Problemen eines Lernrückstandes und den psychosozialen Folgen der Pandemie allein gelassen werden“.
Antrag der CDU/CSU
Damit Kinder und Jugendliche pandemiebedingte Lernrückstände aufholen können und psychologische Folgen abgemildert werden, soll die Bundesregierung in Kooperation mit den Ländern ein Förderprogramm entwickeln. Dies fordert die Union in einem Antrag (20/3489).
Ein solches Programm solle die nahtlose Anschlussförderung an das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ sicherstellen, die Ende des Jahres ausläuft. Alternativ schlägt die Union vor, das bestehende Aktionsprogramm für die Jahre 2023 und 2024 zu verlängern. (des/hau/22.09.2022)