Geschichte

Bundestag erinnert mit einer Tafel an die „Reichs­tags­babys“

Abbildung einer rechteckigen Tafel aus Glas neben einer Tür, durch die eine Person eilt

Im Untergeschoss des Ostflügels im Reichstagsgebäude werden Besucher auf eine Tafel über die Kinder informiert, die während des Zweiten Weltkrieges in den letzten Kriegsjahren in den Kellerräumen des Parlamentsgebäudes zur Welt kamen. (© DBT/Inga Haar)

Der Deutsche Bundestag erinnert seit Freitag, 16. Oktober 2020, mit einer Tafel an die sogenannten Reichstagsbabys. Im Untergeschoss des Ostflügels im Reichstagsgebäude werden Besucher über die Kinder informiert, die während des Zweiten Weltkrieges in den letzten Kriegsjahren in den Kellerräumen des Parlamentsgebäudes zur Welt kamen und in deren Geburtsurkunde als Geburtsort das Reichstagsgebäude steht. Der Grund dafür war, dass das benachbarte Charité-Krankenhaus im Jahr 1943 tief unter dem Plenarsaal einen Kreißsaal in die Kellergewölbe unter dem Reichstag ausgelagert hatte.

Abbildung einer rechteckigen Tafel aus Glas neben einer Tür

Das benachbarte Charité-Krankenhaus hatte im Jahr 1943 tief unter dem Plenarsaal einen Kreißsaal in die Kellergewölbe unter dem Reichstag ausgelagert. (© DBT/Inga Haar)

Weil im Laufe des Jahres 2019 die im Jahr 1944 in der provisorischen Geburtsstation zur Welt gekommenen Kinder ihren 75. Geburtstag gefeiert haben, hatte der Deutsche Bundestag das Jubiläum zum Anlass genommen, alle am 8. September 2019 nach Berlin einzuladen, um mit ihnen zu feiern. „Der Reichstag hat eine unglaubliche Geschichte in so vielerlei Beziehungen. Aber das zeigt, selbst im größten Elend brennt irgendwo ein Lichtlein und es geht dann doch wieder weiter. Und das Symbol, das in diesen entsetzlichen Kriegsjahren in diesem Gebäude Leben entstanden ist, ist eigentlich auch phantastisch“, hatte Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble aus Anlass des Jubiläums gesagt. Die Jubilare von heute seien damals Kinder gewesen, die Hoffnung gaben „in einer dunklen Zeit für unser Land“. (eis/20.10.2020)