Geschichte

14. Oktober 1918: Wil­son erkennt Annah­me seines Programms an

Rationierungen während des Ersten Weltkrieges: Reichsfleischkarte vom Januar/Februar 1918

Rationierungen während des Ersten Weltkrieges: Reichsfleischkarte vom Januar/Februar 1918 (© picture alliance/akg-images)

Montag, 14. Oktober 1918

In seiner zweiten Note erkennt der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson die uneingeschränkte Annahme seines Friedensprogramms durch Deutschland an, macht aber keine Angaben dazu, ob – wie in der ersten deutschen Note erbeten – auch die übrigen Alliierten Wilsons Bedingungen akzeptieren. Wilson verlangt, dass das Deutsche Reich den von den USA und ihren Alliierten festgelegten Modalitäten für die Räumung der besetzten Gebiete und für den Waffenstillstand bedingungslos Folge leistet. 

Zudem fordert er die sofortige Einstellung des U-Boot-Krieges. Schließlich stellt er auch klar, dass er die Änderung der deutschen Verfassungsverhältnisse als unabdingbare Vorbedingung für Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen ansieht. Denn das Ziel seiner Politik sei, jede Macht zu vernichten oder sie zumindest ihres Einflusses zu berauben, die den Weltfrieden stören könnte. „Und die Macht, welche bis jetzt das Schicksal der deutschen Nation bestimmt hat, ist von der hier beschriebenen Art. Die deutsche Nation hat die Wahl, dies zu ändern.“

Haußmann wird „parlamentarischer“ Staatssekretär

Der Reichstagsabgeordnete Conrad Haußmann von der Fortschrittlichen Volkspartei, der die Ernennung Max von Badens zum Reichskanzler wesentlich befördert hatte, wird zum vierten „parlamentarischen“ Staatssekretär ohne Portefeuille ernannt.

Reichstag beschließt fleischlose Wochen

Auf Antrag des Reichsversorgungsamtes beschließt der Reichstag die Durchführung fleischloser Wochen auch für November und Dezember 1918 sowie für Januar 1919. Jeweils eine Woche pro Monat soll demzufolge kein Fleisch im Handel sein. (ww/14.10.2018)