Besuch

Porträtbüste Marie-Elisabeth Lüders

Bild 1 von 3

(© DBT/Junophoto)

Bild 2 von 3

(© DBT/junophoto)

Bild 3 von 3

(© DBT/junophoto)

Am 20. Juni 2017 wurde dem Kunstbeirat des Deutschen Bundestages unter Vorsitz von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert die im Jahr 2015 bei der Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach in Auftrag gegebene Porträtbüste Marie- Elisabeth Lüders übergeben.

Die Büste ist bis zur Fertigstellung des Weiterbaus des gleichnamigen Parlamentsgebäudes im an der Spree gelegenen Veranstaltungsfoyer aufgestellt.

Marie-Elisabeth Lüders (25. Juni 1878 – 23. März 1978) war studierte Staatsrechtlerin die erste Frau, die an einer deutschen Universität den akademischen Grad eines„Dr. rer. pol“erhielt. 1919 war sie die erste Abgeordnete der DDP in der Nationalversammlung und im späteren Reichstag. Im Nationalsozialismus wurde sie für vier Monate wegen „Heimtücke“ eingesperrt und war gezwungen, alle Ämter aufzugeben. 1949 beteiligte sich Lüders an der Wiedergründung des Akademikerinnenbundes. 1949 bis 1951 bekleidete sie das Amt einer Stadträtin für Sozialwesen im damaligen West-Berlin. Sie wechselte  Ende 1948 mit dem West-Berliner LDPD-Landesverband zur FDP. Von 1953 bis 1961 gehörte Lüders dem Deutschen Bundestag an. Sowohl 1953 als auch 1957 war sie, obwohl nur zweitälteste Abgeordnete, Alterspräsidentin. 

Anna Franziska Schwarzbach (geb. 1949) studierte zunächst an der Kunsthochschule Weißensee Architektur und wandte sich dann in einem Zusatzstudium der Porträtplastik zu – einer Gattung, die nicht nur nach den porträtfreudigen Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts, sondern auch nach den Heroenbildnissen des Nationalsozialismus und lange Zeit als ausgereizt oder gar diskreditiert galt. Schwarzbach eignete sich die Gattung neu an und interessiert sich dabei nicht für das Repräsentative einer Figur, sondern für das widersprüchliche, konfliktreiche, spannungsgeladene Denken und Tun, mit dem sie ihre Zeit veränderte und das in der Porträtplastik einen Ausdruck finden muss. Sie erhielt seitdem Aufträge für zahlreiche Bildnisse und Denkmale im öffentlichen Raum, in Kirchen, für  Kliniken und Wissenschaftszentren, zuletzt etwa das Denkmal für Lise Meitner im Ehrenhof der Humboldt-Universität zu Berlin.

In der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages befindet sich die Skulpturengruppe„Prinzessinnen“die in Vorbereitung der gleichnamigen Ausstellung im Schadow-Haus entstand.

Für mehr Informationen steht Ihnen das Kunstreferat IO 4 gern zur Verfügung: kunst@bundestag.de