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Heinz Kreutz

Zwei Präsentationsmöglichkeiten des fünfteiligen Flügelbildes Neun Ansichten zur Schöpfungsgeschichte der Farben von Heinz Kreutz, 1992/1993
Zwei Präsentationsmöglichkeiten des fünfteiligen Flügelbildes Neun Ansichten zur Schöpfungsgeschichte der Farben von Heinz Kreutz, 1992/1993

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Zwei Präsentationsmöglichkeiten des fünfteiligen Flügelbildes „Neun Ansichten zur Schöpfungsgeschichte der Farben“ von Heinz Kreutz, 1992/1993 (© DBT/Holger Manzke)

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Zwei Präsentationsmöglichkeiten des fünfteiligen Flügelbildes „Neun Ansichten zur Schöpfungsgeschichte der Farben“ von Heinz Kreutz, 1992/1993 (© DBT/Holger Manzke)

Heinz Kreutz, geboren am 31. Dezember 1923 in Frankfurt am Main,
gestorben am 17. Dezember 2016 in Penzberg (Weilheim)

Kurz vor seinem 93. Geburtstag verstarb der Maler Heinz Kreutz aus Antdorf in Oberbayern. Er war einer der wichtigsten Vertreter der abstrakten Farbmalerei in Deutschland, einer Kunstrichtung, die sich unter dem Namen des Informel („art informel“) oder Tachismus in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte. Sie war eine Reaktion auf die staatlich verordnete gegenständliche Malerei im Dritten Reich und in der DDR und orientierte sich an Vorbildern aus Frankreich und Amerika, lehnte allerdings auch die geometrische Abstraktion (daher „informell“) ab. Erst kürzlich hatte der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages in Beratungen mit dem Künstler entschieden, ein Hauptwerk aus seiner letzten Schaffensphase zu erwerben.

Heinz Kreutz hatte schwerverletzt die Kämpfe um Stalingrad überlebt und begann im Lazarett, sich künstlerisch zu betätigen. Nach anfänglicher Beschäftigung mit dem Spätexpressionismus von Künstlern, die im „Dritten Reich“ als „entartet“ verfemt waren, wandte er sich dem französischen Impressionismus zu. Diesen hatte er bei zwei Studienaufenthalten in Frankreich in den Jahren 1951 und 1952 kennengelernt. Ausgehend von den Seerosen-Bildern Claude Monets entwickelte er dessen Ansatz weiter zu einer reinen Lichtmalerei, bei der am Ende die Farbe für sich selbst steht, „ohne emotionale, gegenständliche oder sonstige Assoziationen“ (Heinz Kreutz, 1966). Bis in sein Alterswerk hinein verfolgte und vertiefte er dieses Konzept durch die Entwicklung einer eigenen Farbenlehre und in einer Fülle mehrteiliger Flügelbilder und Bildfolgen mit so aufschlussreichen Titeln wie „Ansichten über das Dunkel“, „Hymne an das Licht“ oder „Sonnengesang des Franz von Assisi“.

Das fünfteilige Polyptychon „Neun Ansichten zur Schöpfungsgeschichte der Farben“, entstanden in den Jahren 1992 bis 1993, erwarb der Deutsche Bundestag im Jahre 2016 für seine Kunstsammlung. Es wird ab Januar 2017 in der Halle von Haus 1 des Jakob-Kaiser-Hauses präsentiert werden, unmittelbar neben Arbeiten von Bernard Schultze und Karl Otto Götz. (akae)