Henrike Naumann - Innere Sicherheit. Eine Intervention
13. Juni bis 29. September 2024 im Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag
Finissage
Am Sonntag, den 29. September 2024, beenden wir unsere Ausstellung um 17 Uhr mit einer Finissage, zu der wir Sie und Ihre Freunde hiermit herzlich einladen!
Henrike Naumann wird im Gespräch mit dem Verleger Bakri Bakhit (Bierke Verlag) ihr neues Buch CONCEPTS vorstellen. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Der Eingang zum Mauer-Mahnmal befindet sich am Spreeufer des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses.
Die Ausstellung
In diesem Jahr wird das Grundgesetz 75 Jahre alt. Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages hat die Künstlerin Henrike Naumann eingeladen, im Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus eine Ausstellung zu realisieren, deren gedanklicher Ausgangspunkt das Grundgesetz in seiner ersten Fassung aus dem Jahr 1949 ist – nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in der DDR, die fast zeitgleich eine Verfassung verabschiedete.
Henrike Naumann entschied sich dazu, entlang der ehemaligen Hinterlandmauer zwei Arbeiten miteinander in Beziehung zu setzen: Die Möbelinstallation „Das Reich“ (2017) thematisiert die Reichsbürgerbewegung und deren Verweigerung, den Einigungsvertrag zwischen DDR und Bundesrepublik anzuerkennen, weil – so hatte es das Grundgesetz 1949 festgeschrieben – kein Friedensvertrag geschlossen worden war. Im Weltbild der Reichs-bürger besteht das Deutsche Reich deshalb weiter fort, sie verstehen sich als „indigenes Volk“ in einem besetzten Land und rüsten sich für einen Tag X, an dem das Deutsche Reich nach gewonnenem Kampf wiederauferstehen wird. In der Multimediainstallation „Tag X“ (2019) verschwimmen die zeitlichen Bezüge zwischen 1989 und einer Zukunft, in der es auf dem Alexanderplatz zu einem politischen Umsturz kam. Wurde der Sozialismus besiegt oder mit einer rechten Revolution ein neuer Staat errichtet?
Naumanns Arbeiten zum Einigungsvertrag und zur Friedlichen Revolution 1989, aber auch zur Reichsideologie und Utopien eines rechten Systemumsturzes verdichten sich in dem zerteilten Raum zu einem herausfordernden Diskussionsangebot und zeigen ihre verstörende Aktualität.
Henrike Naumann ist Stipendiatin des Berliner Programms Künstlerische Forschung 2024/25.
Ausstellungsort
Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Zugang über die Spree-Uferpromenade Schiffbauerdamm
10117 Berlin
Öffnungszeiten
dienstags bis sonntags 11 Uhr bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, Eintritt frei
Kontakt
http://www.kunst-im-bundestag.de/
kunst@bundestag.de