Konflikte um den Baustoff Sand
Berlin: (hib/FNO) Derzeit sind keine Änderungen an den Regelungen für den Abbau von Baurohstoffen geplant. Darüber berichtet die Bundesregierung in einer Antwort (19/26491) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/26104). Sand, Kies, Schotter und Splitt seien zwar wichtig für die Betonproduktion, über Preissteigerungen bei Bauprojekten aufgrund von Rohstoffknappheit gebe es aber keine Informationen. Es seien auch keine Hinweise auf einen illegalen Abbau von Sand oder ähnlichen Ressourcen in Deutschland bekannt. Nach Angaben der Bundesregierung importieren Unternehmen aus Deutschland Steine in großen Mengen aus europäischen Nachbarländern, etwa Norwegen oder Frankreich, gleichzeitig gehen große Mengen als Export ins Ausland, etwa in die Niederlande. Derzeit bestehe allerdings Klärungsbedarf bei der Einführung der Ersatzbaustoffordnung. Nach Ansicht der Bundesregierung könnten die vom Bundesrat beschlossenen Maßgaben die Kreislauf- und Bauwirtschaft zusätzlich belasten. Es müsse geprüft werden, ob durch eine Einschränkung des Einsatzes von mineralischen Ersatzbaustoffen (zum Beispiel Recyclingbeton) Bauen erschwere und verteuere. Die Bundesseite werde sich erneut mit den Beschlüssen befassen.
International gebe es immer wieder Konflikte um Sandabbau, diese seien aber vor allem innenpolitisch motiviert. Meist handele es sich um Interessenskonflikte zwischen Landwirtschaft, Umweltschutz und Bauwirtschaft. In den letzten Jahren verhängten einzelne Staaten vermehrt Exportverbote aufgrund von Sandknappheit, dies habe aber nicht zu zwischenstaatlichen Konflikten geführt.