Eröffnung des 28. Bundeskongresses
Am 4. April 2025 wurde der 28. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen im Roten Rathaus in Berlin eröffnet.
In seiner Ansprache unterstrich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner die Bedeutung der Aufarbeitung der SED-Diktatur nicht nur für das vormals geteilte Berlin, sondern für die gesamte Bundesrepublik. Gleichzeitig sagte er den Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen und ebenso der SED-Opferbeauftragten, der Bundesstiftung Aufarbeitung und den Landesbeauftragten seine Unterstützung zu. Kultursenator Joe Chialo würdigte in seiner Rede die Leistungen der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Opferverbände und Aufarbeitungsinitativen, sowohl im jahrzehntelangen Kampf gegen das SED-Regime, als auch in der Aufarbeitung des staatlichen Unrechts der SED-Diktatur im wiedervereinigten Deutschland. Zudem unterstrich er für den Berliner Senat die Notwendigkeit der Einrichtung des Forums für Opposition und Widerstand.
Der Gastgeber des diesjährigen Bundeskongresses, der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Frank Ebert, führte in seinen einleitenden Worten in das diesjährige Thema des Kongresses, „35 Jahre Grundgesetz in den ostdeutschen Ländern“ ein. Dr. Robert Grünbaum, der stellvertretende Direktor der Bundesstiftung Aufarbeitung, verwies in seinem Grußwort auf die Gefährdung, der die unabhängige Auseinandersetzung mit Geschichte, zunehmend weltweit ausgesetzt ist.
In ihrem Beitrag warb die SED-Opferbeauftragten dafür, auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung, sich mit dem staatlichen Unrecht in der DDR auseinanderzusetzen und die Betroffenen, von denen viele bis heute unter den Folgen der erlebten Repression leiden, zu unterstützen. Der Bundestagsbeschluss zur besseren Unterstützung der SED-Opfer wenige Woche zuvor habe hier ein wichtiges Zeichen gesetzt. Gleichzeitig warb die Bundesbeauftragte für einen offenen Dialog in der Gesellschaft über das Leben zur Zeit der Deutschen Teilung. So waren, so die SED-Opferbeauftragten, die Menschen in der DDR in ihrer breiten Mehrheit weder entschiedene Träger des Systems und einverstanden mit Repression und Unterdrückung Andersdenkender. Noch waren die meisten Menschen in einer dauerhaften Auseinandersetzung mit dem System, in Opposition und Widerstand. „Gerade die Schattierungen in der Gesellschaft, das Spannungsfeld zwischen Konformität und Widerspruch, sind wichtig, um das Leben in der DDR besser zu verstehen.“, so die Bundesbeauftragte.
In ihrem Festvortrag zeigte die Richterin am Bundesverfassungsgericht Prof. Ines Härtel auf, dass die zentralen Werte, die das Grundgesetz verkörpert, es waren, für die die Menschen, in der DDR 1989 auf die Straße gingen. Auch wenn der Weg zum Grundgesetz sich in Ost- und Westdeutschland unterscheide, sei es dennoch ein verbindendes Element für die Gesellschaft im ganzen Land. Gleichzeitig warb sie dafür die Unterschiedlichkeiten, zwischen Nord und Süd, Ost und West nicht als etwas Trennendes zu begreifen, sondern als Vielfalt, die unser Land bereichern kann.